Plä­ne für Bad Bent­hei­mer Schloss­park-Update geneh­migt

Die Moder­ni­sie­rung des Bad Bent­hei­mer Schloss­parks steht in den Start­lö­chern. Der Grund: Nach fast fünf Jahr­zehn­ten Nut­zung ist er in die Jah­re gekom­men. Unter ande­rem soll der Spring­brun­nen im Park erneu­ert wer­den.

Von Ire­ne Schmidt

Bad Bent­heim Der Schloss­park zu Füßen von Burg Bent­heim prä­sen­tiert sich seit fast 50 Jah­ren nach alten Plä­nen im Stil fürst­li­cher Gär­ten des 18. Jahr­hun­derts. Trotz lie­be­vol­ler Pfle­ge und Erwei­te­run­gen, bei­spiels­wei­se um den als Minia­tur-Burg­an­la­ge ange­leg­ten Was­ser­spiel­platz oder das 1999 eröff­ne­te Sand­stein­mu­se­um, ist der Schloss­park „in die Jah­re gekom­men“. Eine Moder­ni­sie­rung, oder in Neu­deutsch „ein Update“, steht daher seit gerau­mer Zeit auf der Agen­da der Stadt. In die­sem Rah­men hat Land­schafts­ar­chi­tek­tin Astrid Adam aus Han­no­ver für das Pro­jekt „Zukunft Stadt­grün – Schloss- und Forst­park Bad Bent­heim“ ein Kon­zept, genannt „Park­pfle­ge­werk“ erstellt, nach dem die Anla­gen über­ar­bei­tet wer­den sol­len. Abge­stimmt wur­den die Plä­ne mit der Obe­ren Denk­mal­be­hör­de in Han­no­ver.

Abstim­mung über Maß­nah­men

Der Ver­wal­tungs­aus­schuss des Rates der Stadt Bad Bent­heim hat in nicht öffent­li­cher Sit­zung vor gut einem hal­ben Jahr den Pla­nun­gen zuge­stimmt. Die ein­zel­nen Maß­nah­me­pa­ke­te stan­den am Mitt­woch­abend im Aus­schuss für Tou­ris­mus und Kul­tur zur Abstim­mung, bevor der Ver­wal­tungs­aus­schuss, soll­te er der ein­stim­mi­gen Emp­feh­lung des Tou­ris­mus­aus­schus­ses fol­gen, grund­sätz­lich Grü­nes Licht gibt. Ins­ge­samt sol­len die Maß­nah­men, dar­un­ter der Bau des Bata­via-Por­tals der Bür­ger­stif­tung, die Erneue­rung des Spring­brun­nens sowie die Ver­le­gung des Con­tai­ner­stand­plat­zes, Schritt für Schritt rea­li­siert wer­den. Es wer­den Kos­ten in Höhe von rund 1,2 Mil­lio­nen Euro ver­an­schlagt; 800.000 Euro wer­den als Zuschuss über das „Pro­jekt Zukunft Stadt­grün“ erwar­tet.

Der Lei­ter des Eigen­be­triebs Tou­ris­mus der Stadt Bad Bent­heim, Frank Slink, berich­te­te vor dem Tou­ris­mus­aus­schuss und zahl­rei­chen Gäs­ten, dass mit der Umge­stal­tung des Spring­brun­nens als zen­tra­lem Ele­ment des süd­li­chen Schloss­parks (direkt unter­halb der Burg­mau­er) erst im Herbst begon­nen wer­de, um wäh­rend der Sai­son dort Bau­ar­bei­ten zu ver­mei­den. Der alte Spring­brun­nen soll rück­ge­baut und „offe­ner und frei­er“ gestal­tet wer­den. Vor­ab wird jedoch der Con­tai­ner­platz vom Park­platz­rand weg an einen ver­deck­ten Ort nahe der Mini­golf­an­la­ge ver­legt. Für die Her­rich­tung der Flä­che und die Anschlüs­se wer­den in etwa 40.000 Euro zusätz­li­che Kos­ten erwar­tet, die durch Ein­spa­run­gen am Wege­bau abge­fan­gen wer­den sol­len.

Arbei­ten sol­len bald begin­nen

Mit den Maß­nah­men, die im Zuge mit dem Bau des Bata­via-Por­tals der Bür­ger­stif­tung (die GN berich­te­ten mehr­fach) erfor­der­lich sind, wird jedoch bald begon­nen. Für die Bür­ger­stif­tung berich­te­te Bernd Hofste, dass die Bau­ge­neh­mi­gung inzwi­schen vor­liegt. Die Gesamt­kos­ten wer­den auf etwa 240.000 Euro bezif­fert. 90.000 Euro wer­den über das „Pro­jekt Stadt­grün“ bei­gesteu­ert, 80.000 Euro sind an Spen­den bereits ein­ge­gan­gen. Die Gesamt­sum­me ori­en­tiert sich an Kos­ten, die ent­ste­hen, wenn alle Arbei­ten von Fach­be­trie­ben durch­ge­führt wer­den. Eigen­leis­tun­gen, auch sei­tens der Stadt, sol­len die Sum­me redu­zie­ren. Wei­te­re Zuschüs­se wer­den bean­tragt.

Der ers­te Bau­schritt soll bald zu sehen sein. Neben dem Sand­stein­mu­se­um ent­steht eine „Bau­hüt­te“, in der im Bei­sein inter­es­sier­ter Besu­cher der Sand­stein für das Por­tal bear­bei­tet wird. Die Bau­zeit ins­ge­samt wird auf etwa zwei Jah­re geschätzt, wobei der Bau und die Her­stel­lung pass­ge­nau­er Sand­stei­ne ein Teil des Pro­jekts ist.

Im Nah­be­reich des Por­tals soll ein Platz für Klein­kunst, Tref­fen oder als „Spea­k­ers Cor­ner“ gestal­tet wer­den. Die Spar­kas­sen­stif­tung will die­ses Pro­jekt finan­zi­ell unter­stüt­zen. Die SPD-Frak­ti­on des Rates lege außer­dem Wert auf eine klei­ne Büh­ne, unter­strich Carin Stader-Deters. Das Bata­via-Por­tal nebst Platz ent­steht im nörd­li­chen Teil des Parks. Die end­gül­ti­ge Neu­ge­stal­tung der Bee­te soll abschlie­ßend wäh­rend der Pflanz­sai­son im Herbst 2021 erfol­gen.

Nach der Ver­ur­tei­lung des Bür­ger­meis­ters der nord­hes­si­schen Gemein­de Neu­kirch wegen fahr­läs­si­ger Tötung durch Unter­las­sen hat sich auch die Stadt Bad Bent­heim mit dem Urteil beschäf­tigt. In einem Teich der Gemein­de waren 2016 drei Geschwis­ter ertrun­ken. Angeb­lich war bereits zuvor kri­ti­siert wor­den, dass über den gepflas­ter­ten Teich­rand ein Her­aus­klet­tern aus dem Teich nahe­zu unmög­lich sei. Der Bür­ger­meis­ter hat gegen die Bewäh­rungs­stra­fe Ein­spruch erho­ben.

„Wir haben dar­über dis­ku­tiert“, berich­te­te Bad Bent­heims Bür­ger­meis­ter Dr. Vol­ker Pan­nen. Als Kon­se­quenz wol­le man die Steg­an­la­ge im Schloss­park ver­le­gen und eine Beschil­de­rung auf­stel­len, dass der Schloss­park­teich nicht zum Baden geeig­net ist. Im Übri­gen sei der Schloss­park­teich rela­tiv flach. Auch alle Lösch­tei­che sei­en in Augen­schein genom­men wor­den. Die Kon­se­quenz: Der Lösch­teich in „Her­bers Kur­ve“ an der L 39 (Hen­ge­lo­er Stra­ße) wird mög­li­cher­wei­se ein­ge­zäunt. Aus juris­ti­scher Sicht sei fest­zu­hal­ten, so Pan­nen, dass die Pro­ble­me am Teich in Neu­kirch bereits vor dem tra­gi­schen Unglück bekannt gewe­sen aber nicht besei­tigt wor­den sei­en.

© Graf­schaf­ter Nach­rich­ten 2020. Alle Rech­te vor­be­hal­ten
Ver­viel­fäl­ti­gung nur mit Geneh­mi­gung der Graf­schaf­ter Nach­rich­ten GmbH & Co. KG.