Klick­tipp: His­to­ri­sche Land­kar­te von Bad Bent­heim

Die Bür­ger­stif­tung Bad Bent­heim hat auf ihrer Home­page eine neue Rubrik ein­ge­rich­tet. Dort wer­den his­to­ri­sche Land­kar­ten mit Bezug zur Burg­stadt ver­öf­fent­licht.

Von Jonas Schön­rock

Bad Bent­heim Die Bür­ger­stif­tung Bad Bent­heim hat ihre Web­sei­te um einen Bereich mit his­to­ri­schen Kar­ten erwei­tert. Unter dem Rei­ter „Regio­na­le Geschich­te“ fin­det sich jetzt neben der Audio­thek und der Biblio­thek der Punkt „(Land-) Kar­ten“. Als ers­tes Pro­jekt ist dort ein Blatt aus dem topo­gra­phi­schen Atlas des König­reichs Han­no­ver und Her­zog­th­ums Braun­schweig ein­ge­stellt wor­den, das Bent­heim und die nähe­re Umge­bung zur Mit­te des 19. Jahr­hun­derts zeigt. Ent­deckt hat die Kar­te der Stif­ter Dr. Horst Otto Mül­ler der ankün­digt, in nächs­ter Zeit wei­te­re Kar­ten mit Bent­heim-Bezug dort zu ver­öf­fent­li­chen. Fün­dig gewor­den ist er dem­nach im Archiv der US-Uni­ver­si­tät Stan­ford.

Für die Online-Ver­öf­fent­li­chung der Bür­ger­stif­tung auf­be­rei­tet hat die Kar­te der Geo­gra­fie-Stu­dent Mal­te Lam­me­ring. So lässt sich die Kar­te mit der Maus hin und her schie­ben und die ein­zel­nen Berei­che mit einer Lupe ver­grö­ßern.

Die Kar­te bie­tet vie­le inter­es­san­te Ein­bli­cke in das Bent­heim der dama­li­gen Zeit. So hebt Horst Otto Mül­ler in sei­nem Begleit­text zum Bei­spiel den für heu­ti­ge Ver­hält­nis­se unge­wöhn­li­chen Zuschnitt der Land­schaft her­vor: „Wer heu­te als Ein­hei­mi­sche® auf der Bent­hei­mer Burg auf der nörd­li­chen Burg­mau­er steht und in Rich­tung Nord­horn blickt, hat unwei­ger­lich zwei West-Ost-Trenn­li­ni­en im Kopf: die Rhei­ner Stra­ße (ehe­mals B 65) und, dahin­ter, die Eisenbahntrasse(n).“ Ohne die­se Ein­schnit­te erge­be sich ein völ­lig ande­res Gesamt­bild des Ter­rains: „Fun­kenstie­ge (west­lich) und die damals noch ‚Tit­ten­ste­ge‘ benann­te heu­ti­ge Bahn­hof­stra­ße (öst­lich) schaf­fen einen Bezugs­rah­men von Sicht­ach­sen, der ein neu­es Bild auf das Schloss­gar­ten­kon­zept wirft. Auf die­ser Kar­te wird schlag­licht­ar­tig klar, dass vie­le Wege im Bent­hei­mer Wald einer zugrun­de­lie­gen­den Gestal­tungs­idee fol­gen (z. B. mit einem zen­tra­len Wege-Stern)“, schreibt Horst Otto Mül­ler.

Eine Erklä­rung für die Bezeich­nung „Tit­ten­ste­ge“ lie­fert Horst Otto Mül­ler übri­gens auch. In dem Buch „Wil­ly Frie­de­rich: Erin­ne­run­gen an längst ver­gan­ge­ne Zei­ten — Alte Häu­ser in Bent­heim — Aspek­te einer Stadt­ge­schich­te“ heißt es: „Die Bahn­hof­stra­ße — heu­te der Weg von der Stadt­mit­te zum Bahn­hof — hieß frü­her ‚Tit­tenstie­ge‘, eine schma­le ‚Ste­ge‘, die zur ‚Tit­ten­borg‘ und zum ‚Tit­ten­kamp‘ und wei­ter in den Bent­hei­mer Wald führ­te. Die Tit­ten­borg war ein Burg­manns­sitz, der schon vor dem 30-jäh­ri­gen Krieg ver­schwun­den ist. Nach 1694 kam der ‚Tit­ten­kamp‘ in gräfli­chen Besitz. Erst danach war es dem Gra­fen mög­lich, die ‚Tit­tenstie­ge‘ zu der jet­zi­gen Brei­te zu erwei­tern. Die Tit­tenstie­ge wur­de zu einem wich­ti­gen Zugang vom Nor­den auf den Berg­rü­cken und zum Schloß.“

Die Kar­te ist auf der Web­sei­te der Bür­ger­stif­tung unter die­sem Link zu fin­den: https://buergerstiftung-badbentheim.de/land-karten/.