Bad Bentheim Der Nachbau des historischen Batavia-Portals im Bad Bentheimer Schlosspark geht voran. Nach der Grundsteinlegung im September vergangenen Jahres sind am Montag die nächsten drei Steinschichten auf das Stahlgerüst gesetzt worden. Die Sandsteine für den originalgetreuen Nachbau des Torbogens werden in der nahegelegenen Steinmetzhütte neben dem Sandsteinmuseum im Schlosspark von Profi- und Hobby-Steinmetzen bearbeitet. Auch die Bevölkerung kann sich dort unter fachkundiger Anleitung beteiligen.
„Wir haben jetzt die Schichten zwei bis vier aufgebaut“, erklärt Bernd Hofste aus der Projektgruppe der Bad Bentheimer Bürgerstiftung. „Die einzelnen Steine pro Schicht sind miteinander verklammert und von innen ausgegossen, sodass sie mit dem Gerüst verbunden sind.“
Ausgeführt hat die Arbeiten die Firma Monser aus Nordhorn. Die Profis stellen sicher, dass alles der Baugenehmigung gemäß abläuft. Mit angepackt haben auch die Ehrenamtlichen aus dem Team der Bürgerstiftung. „Sehr wertvoll für uns war auch, dass der städtische Bauhof einen Lkw samt Kran für den Transport der Steine zur Verfügung gestellt hat“, hebt Bernd Hofste hervor.
Mit den nächsten Schichten soll dann der Bogen entstehen. „Die Steine sind teilweise schon in Bearbeitung, sodass vermutlich im Frühjahr die nächsten Schichten aufgebaut werden“, gibt Bernd Hofste einen Ausblick. Unter Druck setzen wollen sich die Verantwortlichen der Bürgerstiftung dabei nicht. Einen konkreten Termin zur Fertigstellung gibt es nicht. „Wir machen das ganz gemütlich“, sagt Hofste. Ganz nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel.“
Eingelassen worden in das Portal ist am Montag auch eine Zeitkapsel. Darin enthalten sind eine Ausgabe der Grafschafter Nachrichten vom Tag der Grundsteinlegung, eine Zeichnung vom Portal, ein Flyer, ein Stifterbrief der Bürgerstiftung sowie ein USB-Stick mit Filmen über das Sandsteinmuseum.
Wie mehrfach berichtet, entsteht auf Initiative der Bürgerstiftung im Schlosspark ein Nachbau des Batavia-Portals, das aus Bentheimer Sandstein besteht und heute im Original im Museum der westaustralischen Stadt Geraldton ausgestellt ist. Der knapp sieben Meter hohe Torbogen war in 137 Sandsteinen auf dem Schiff Batavia geladen, das 1629 vor Australien gesunken ist. Der Torbogen sollte den Eingang einer Festung der Vereinigten Ostindischen Kompanie in Batavia, dem heutigen Jakarta in Indonesien zieren. 1963 wurde das Wrack entdeckt und später geborgen.
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