Auf der einen Seite gab es heiße Öfen, auf der anderen Seite heißen Kaffee: Zum vierten Mal hatte die Bad Bentheimer Bürgerstiftung am Sonntag zum geselligen Frühstück unter freiem Himmel eingeladen. Während die Frühstücksgäste schnell an den Tischen miteinander ins Gespräch kamen, fachsimpelten die sich sonntäglich unter der Ostmühle zusammentreffenden Motorradfahrer über technische Details ihrer Maschinen.
Man habe sich bewusst für Gildehaus als Ort für das diesjährige Bürgerfrühstück entschieden, erklärte Hans-Günther Benz im GN-Gespräch. „Wir wollen damit die Einheit von Bad Bentheim und Gildehaus darstellen“, begründete der Vorsitzende des Gildehauser Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV). Glücklicherweise habe auch der Wettergott mitgespielt. Bei Sonnenschein und exklusiver Fernsicht ließen es sich die, die gekommen waren, gut gehen. Für sechs Euro konnten die Gäste eine Tüte mit zwei Brötchen entgegennehmen und erhielten beliebig viel Kaffee und Tee. Alles andere, wie Brotaufstrich, Käse, Wurst und Marmelade sowie Geschirr und Besteck hatten die Bürgerinnen und Bürger selbst mitgebracht. Das sei Teil des Konzepts erklärte Benz, um den Aufwand möglichst gering zu halten, Verpackungsmüll einzusparen und den Austausch zu fördern, beispielsweise, wenn Tischnachbarn die mitgebrachten Dinge miteinander teilten.
Neben Mitgliedern der Bürgerstiftung und des VVV waren die Hobbymüller und das Backhausteam an der Organisation beteiligt. Eine Gruppe vom Deutschen Roten Kreuz kochte die Heißgetränke. Der Blumenschmuck stammte von einer Gildehauser und einer Bad Bentheimer Gärtnerei, die Brötchen von einem Bäcker aus Gildehaus. Umrahmt wurde der Event mit Musik des „Bentheim Jazztett“ und Tanzvorführungen.
Der Ort sei wunderbar geeignet und mit geöffneter Ostmühle (in der altes Handwerk präsentiert wurde) und dem Motorradtreff für die Besucher sehr attraktiv, ergänzte Bernhard Hofste. Das bestätigte Gabriele Butke, die mit Ehemann, Kindern und Enkelkindern zum Bürgerfrühstück gekommen war. „Es ist wunderbar hier“, sagte sie. Für die Kinder sei der nahegelegene Spielplatz besonders reizvoll.
Auch Dr. Karin Soppart lobte die schöne Atmosphäre. Als Flüchtlingspatin hatte sie mit Familie Kasem das Frühstück aufgesucht. Die syrischen Kurden waren 2018 aus ihrem Heimatland geflohen und leben seit einem Jahr in Deutschland. Erst vor kurzem wurde das jüngste der drei Kinder in der Euregio-Klink in Nordhorn geboren. „Das Bürgerfrühstück ist für die Familie eine gute Gelegenheit sich zu zeigen und ein Schritt zur Integration“, äußerte die Ärztin aus Bad Bentheim.