Bent­hei­mer Bür­ger­stif­tung hat vie­le Pro­jek­te ange­sto­ßen

Mit dem zurück­lie­gen­den Geschäfts­jahr ist die Bür­ger­stif­tung sehr zufrie­den. Das ist die­se Woche bei der jähr­li­chen Stif­ter­ver­samm­lung deut­lich gewor­den, in der der Vor­stand über Pro­jek­te und Plä­ne berich­te­te.

Von Dag­mar Thiel

Bad Bent­heim Mitt­ler­wei­le gibt es 103 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus der Regi­on, die sich als Stif­ter mit einem Betrag von 1000 Euro enga­giert haben, um die Arbeit zu unter­stüt­zen. Dr. Ange­li­ka Rieck­e­heer, ers­te Vor­sit­zen­de des Vor­stands, sieht die­sen Zuspruch als Bestä­ti­gung für die viel­fäl­ti­ge Arbeit. „Die Nähe zu den Men­schen unse­rer Stadt zahlt sich aus. Ich wer­de auch auf der Stra­ße ange­spro­chen und nach unse­rer Arbeit gefragt. Es gibt wirk­lich eine gro­ße Bereit­schaft der Men­schen hier, die Pro­jek­te von Bür­gern für Bür­ger kon­kret zu unter­stüt­zen. Das moti­viert uns sehr“. Der Vor­stand der Bür­ger­stif­tung besteht aus sechs Ehren­amt­li­chen aus Bent­heim und Gil­de­haus, die den Groß­teil der Arbeit leis­ten. Unter­stützt wer­den sie dabei vom Stif­tungs­rat.
Gegrün­det wur­de die gemein­nüt­zi­ge Stif­tung im Febru­ar 2013. Der finan­zi­el­le Bei­trag der 103 Stif­ter bil­det das Stif­tungs­ka­pi­tal. Durch die anhal­ten­de Nied­rig­zins­pha­se ver­mehrt sich die­ses zur­zeit aller­dings kaum. „Die Zins­er­trä­ge wer­den aus­schließ­lich für den Erhalt des Stif­tungs­ka­pi­tals ver­wen­det. Unse­re Pro­jek­te kön­nen daher nur durch Spen­den von wohl­wol­len­den Bür­gern der Stadt ver­wirk­licht wer­den“, sag­te Dr. Hans-Georg Bel­ka, Vor­sit­zen­der des Stif­tungs­ra­tes.

Die Bür­ger­stif­tung för­dert in den vier gro­ßen Berei­chen Kunst und Kul­tur, Bil­dung und Erzie­hung, Jugend und Alten­pfle­ge sowie tra­di­tio­nel­les Brauch­tum und Hei­mat­pfle­ge. Sie ent­wi­ckelt eige­ne Pro­jek­te, betei­ligt sich an Pro­jek­ten Drit­ter und unter­stützt durch finan­zi­el­le Hil­fe­stel­lung.

Weni­ger Müll beim Bür­ger­brunch

Sowohl der Bür­ger­brunch am Fuße der Burg als auch die Kul­tur­nacht haben in die­sem Jahr bei­de zum drit­ten Mal statt­ge­fun­den. „Die­se Ver­an­stal­tun­gen sind mitt­ler­wei­le sehr eta­bliert und bekannt. Zu bei­den haben wir sehr gute Rück­mel­dun­gen erhal­ten“, sag­te Rieck­e­heer. Bei der drit­ten Bad Bent­hei­mer Kul­tur­nacht Anfang März war Kul­tur an elf Schau­plät­zen zu sehen. Die betei­lig­ten Muse­en und Gale­rien öff­ne­ten bei frei­em Ein­tritt bis spät in die Nacht ihre Tore. Mit­te August früh­stück­ten dann beim Bür­ger­brunch 250 Men­schen am Fuße der Burg. Die Teil­neh­mer waren erst­mals dazu auf­ge­ru­fen, Brot­be­lag sel­ber mit­zu­brin­gen, um zu viel Müll zu ver­mei­den. Das habe geklappt, mit dem neu­en Kon­zept ist die Bür­ger­stif­tung sehr zufrie­den.

Pro­jekt „10 x 500“

Als beson­ders zukunfts­wei­send hat sich im Jahr 2018 das Pro­jekt „10 x 500“ erwie­sen. Hier wer­den zehn klei­ne­re Initia­ti­ven aus Bent­heim und Gil­de­haus mit jeweils 500 Euro geför­dert. Aus­ge­wählt wur­den unter ande­rem ein Graf­fi­ti-Work­shop für Jugend­li­che, neue Noten für Stadt­ka­pel­le und deren „Cast­le Kids“ oder der Auf­bau einer Schu­lim­ke­rei am Burg-Gym­na­si­um. Beson­ders stolz ist die Bür­ger­stif­tung auf das neue Kino-Pro­jekt in Bad Bent­heim, das eben­falls durch „10 x 500“ eine Anschub­fi­nan­zie­rung erhal­ten hat. Am ers­ten Don­ners­tag im Monat ist im Treff 10 ein aus­ge­wähl­ter Film zu sehen, den der Ver­ein „Bent­hei­mer Film­freun­de“ in gemüt­li­cher Atmo­sphä­re mit Geträn­ken und Snacks zeigt. Vier gut besuch­te Vor­stel­lun­gen hat es bis­lang gege­ben. Der Ein­tritt ist frei, auch hier sind die Ehren­amt­li­chen aber auf Spen­den der Kino­be­su­cher ange­wie­sen. „Auf Initia­ti­ve der Bent­hei­mer Bür­ger hat die Stadt nun end­lich wie­der ein Kino. Die Bür­ger­stif­tung hat es mit ans Lau­fen gebracht“, sag­te Ange­li­ka Rieck­e­heer.

Wegen des gro­ßen Erfolgs soll „10 x 500“ auch im kom­men­den Jahr neu auf­ge­legt wer­den. Im Jahr 2019 wird die Bür­ger­stif­tung außer­dem den Kin­der- und Jugend­kul­tur­preis der Stadt finan­zi­ell unter­stüt­zen, Details zu bei­den Enga­ge­ments wer­den gera­de aus­ge­ar­bei­tet. Außer­dem sol­len die Pro­jek­te Audio­thek und Biblio­thek erwei­tert wer­den. Die Audio­thek för­dert den Erhalt der platt­deut­schen Spra­che: Bür­ger lesen aus platt­deut­schen Wer­ken, die über die Web­site www.buergerstiftung-badbentheim.de abge­ru­fen wer­den kön­nen. Das Glei­che gilt für die Biblio­thek: Auf ihrer Inter­net­sei­te macht die Bür­ger­stif­tung alte regio­nal­ge­schicht­li­che Tex­te der All­ge­mein­heit zugäng­lich, bei­spiels­wei­se ein digi­ta­li­sier­tes Schul­buch über die Geschich­te der Graf­schaft Bent­heim von 1821.

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