Die Bürgerstiftung Bad Bentheim ist mit dem Verlauf des Jahres sehr zufrieden und hat sich auch für 2018 viel vorgenommen. Im März gibt es wieder eine Kulturnacht und das Thema „Sandstein-Skulpturen-Pfad“ bekommt jetzt einen wissenschaftlichen Unterbau.
Von Jonas Schönrock
Bad Bentheim. Die Bürgerstiftung Bad Bentheim blickt zufrieden auf das Jahr 2017 mit zahlreichen Aktivitäten zurück. Eine ganz wesentliche Veränderung fand im April statt, als sich die Stiftung mit einer Satzungsänderung neu aufgestellt hat. Anstelle des Kuratoriums gibt es seitdem einen Vorstand und einen Stiftungsrat mit insgesamt 17 Personen (die GN berichteten). „Diese Umorganisation der Stiftung war sehr viel Arbeit“, berichtet Dr. Angelika Rieckeheer aus dem Vorstand im GN-Gespräch.
Als eine ganz besondere Aktion bezeichnen Rieckeheer und ihr Vorstandskollege Stefan Drolshagen das Projekt „10x500“. Die Bürgerstiftung hat insgesamt 5000 Euro bereitgestellt, um mit jeweils 500 Euro kleinere Projekte in der Burgstadt zu fördern, die sich mit Kunst- und Kultur, Bildung, Erziehung, Jugend- und Altenhilfe sowie traditionellem Brauchtum und Heimatpflege beschäftigen. „Wir wollen damit Geld für gute Ideen geben und in unserer Stadt im kommenden Jahr vielfältige Vorhaben ermöglichen“, sagt Rieckeheer. Der Vorstand wählte nach den Kriterien Selbsttätigkeit, Vernetzung und Nachhaltigkeit aus, wer das Geld bekommen soll. Die Bewerbungsfrist endete am 30. November. Aus den 16 eingereichten Vorschlägen hat die Bürgerstiftung nun zehn Projekte ausgewählt, die gefördert werden:
Zehn Projekte erhalten jeweils 500 Euro
Das Burg-Gymnasium für Aufbau und Betrieb der Schulimkerei, die Stadtkapelle Bad Bentheim für Noten des Nachwuchsorchesters „Castle Kids“, die Bentheimer Filmfreunde für die Etablierung einer Programmkinoreihe, der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Gildehaus für den Heimatabend in niederdeutscher Sprache,das Unabhängige Jugendhaus für einen Graffiti-Workshop für Jugendliche, die „Stichting NTC-Obergrafschaft“ für gemeinsamen Sprachunterricht niederländischer und deutscher Kinder, der Fotoclub „Licht und Schatten“ für eine Fotoausstellung zum Thema Ehrenamt, die Bogengemeinschaft „Rund um die Müst“ für ein Honig- und Obstfest auf der Streuobstwiese, die Musik Akademie Obergrafschaft für einen Workshop mit Kindern zum Thema „Instrumente bauen“ und die Theater-AG des Burg-Gymnasiums für die Inszenierung von „Das fliegende Klassenzimmer“.
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2017 sei das Bentheimer Stadtschützenfest gewesen, sagt Stefan Drolshagen. „Dadurch musste leider unsere Kulturnacht ausfallen, die Organisation wäre mit der vielen Arbeit in den Bogengemeinschaften einfach nicht machbar gewesen.“ 2018 wird es aber wieder eine Kulturnacht geben, und zwar am Sonnabend, 10. März. „Das Programm steht zu großen Teilen schon fest“, berichtet Angelika Rieckeheer. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Teilnehmer schon so gut vorbereitet sind.“
Im Rahmen der Kulturnacht soll auch das Thema „Sandstein-Skulpturen-Pfad“ (die GN berichteten mehrfach) wieder in den Vordergrund rücken. Für das Projekt sind für 2018 und 2019 jeweils 15.000 Euro in den Haushalt der Stadt eingestellt worden. Im Sommer entstand zudem eine Projektskizze. Die Bürgerstiftung ist in Kontakt mit der Technischen Universität Darmstadt, die in Australien 3D-Filmaufnahmen von dem Original des Torbogens aus Bentheimer Sandstein gemacht hat. Dieser Bogen steht in einem Museum in Geraldton. Er befand sich an Bord der „Batavia“, die 1629 vor der westaustralischen Küste auf ein Riff gelaufen ist. 1963 wurde das Schiff entdeckt und geborgen. Das Film- und Schriftmaterial der Uni möchte die Bürgerstiftung nun nutzen, um für den Sandstein-Skulpturen-Pfad zu werben. Ein Besuch in Darmstadt ist bereits geplant. Dort soll auch über ein Modell des Bogens gesprochen werden.
Erweitert hat die Bürgerstiftung auch ihre digitale Sammlung historischer Texte über Bad Bentheim. Auf der Homepage gibt es jetzt den Bereich „Bentheimer Schützen-Verein/-Haus/-Fest. Strukturen und Abläufe des Bentheimer Schützenfestes werden in einer Schrift aus dem Jahr 1937 geschildert. Weitere Texte sollen folgen.
Die historischen Schriften und auch Audiodateien sind unter www.buergerstiftung-badbentheim.de unter dem Punkt „Regionale Geschichte“ zu finden.
© Grafschafter Nachrichten 2017. Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG.