Von Rike Herbering
Seit rund einem Jahr steht das Batavia-Portal im Bentheimer Schlosspark. Doch um das Projekt abschließen zu können, hat den Mitgliedern der Bad Bentheimer Bürgerstiftung bisher noch ein letzter Baustein gefehlt, wie Dr. Angelika Rieckeheer, Vorsitzende der Bentheimer Bürgerstiftung, im Gespräch mit den GN erzählt: „Im Rahmen unseres Projekts haben wir neben vielen positiven Stimmen auch von einigen Seiten gesagt bekommen, dass das Batavia-Portal die Kolonialzeit beschönigen würde. Auch dadurch ist es uns ein großes Anliegen geworden, die Kolonialgeschichte des Portals exakt einordnen zu können.“
Zweiteilige Reihe zur Aufarbeitung der Kolonialgeschichte
Dafür hat die Bürgerstiftung gemeinsam mit dem Grafschafter Heimatverein und der Grafschafter Sparkassenstiftung ein Buchprojekt entwickelt. Entstanden ist die zweiteilige Reihe „Bentheimer Spuren“. Im ersten Band mit dem Titel „Das Batavia-Portal“ stellt Helmut Schönrock von der Bürgerstiftung in 16 Artikeln die Geschichte des Neubaus des Batavia-Portals im Bentheimer Schlosspark dar. Die Texte erschienen bereits in der Heimatbeilage der Grafschafter Nachrichten „Der Grafschafter“. Sie werden ergänzt durch ein Bautagebuch und bisher unveröffentlichte Fotos, die während des Aufbaus entstanden sind. Loes Witting und Petrus Wiering haben die Texte ins Niederländische übersetzt. Sie sind ebenfalls im Band enthalten.
Der zweite Band, der von Helmut Schönrock und dem 2023 verstorbenen Dr. Helmut Bock gemeinsam herausgegeben wird, behandelt thematisch das Symposium zur Eröffnung des Batavia-Portals am 7. Oktober 2023. „Es war uns wichtig, die unterschiedlichen Perspektiven darzustellen, und dazu hat uns dieses Buch die Möglichkeit gegeben“, sagt Rieckeheer. Ihr wie auch ihren Mitstreitern sei von Anfang an bewusst gewesen, dass die Thematik rund um den Zusammenhang zwischen dem Batavia-Portal und der Aufarbeitung des kolonialen Erbes nur gemeinsam mit Fachleuten aufzuarbeiten sei.
So enthält der Band neben einem Beitrag zur kunstgeschichtlichen Einordnung der Batavia unter anderem einen Artikel von Jeremy Green vom Westaustralian Maritime Museum in Perth. Green war in den Jahren 1972 bis 1976 Leiter bei der Bergung der Bentheimer Sandsteine am Wrack des Schiffes.
Gefördert wird das Buch-Projekt vom Grafschafter Heimatverein mit Mitteln des Landkreises und der Grafschafter Sparkassenstiftung. Erhältlich sind die Bücher ab sofort zum Preis von je 15 Euro im örtlichen Buchhandel, bei der Bürgerstiftung und dem Heimatverein Grafschaft Bentheim sowie der Tourist-Info, dem Museum am Herrenberg und dem Sandsteinmuseum in Bad Bentheim.
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