Ereig­nis­se von Damals


Zwar gab in den kom­mu­na­len Archi­ven schon immer ein schier uner­schöpf­li­ches Quel­len­ma­te­ri­al in Form von Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten, aber vie­le dort Beschäf­tig­te hiel­ten Zei­tun­gen, weil es Druck­wer­ke und kei­ne Akten sind, für nicht archiv­wür­dig und lehn­ten daher ihre Auf­nah­me ab. Wenn sie doch auf­ge­ho­ben wur­den, waren sie oft nur schwer zugäng­lich: meist exis­tier­ten gesta­pel­te, zusam­men­ge­schnür­te Jahr­gangs­pa­ke­te, die, oft mit stark ver­blaß­ten Eti­ket­ten ver­se­hen, ein­ge­staubt auf Dach­bö­den ein trau­ri­ges Dasein fris­te­ten und sich nicht sel­ten auf­grund von Feuch­tig­keit all­mäh­lich auf­lös­ten.

Dazu kam lan­ge Zeit eine schwa­che Repu­ta­ti­on der Zei­tung als his­to­ri­sche Quel­le, nicht zuletzt aus­ge­löst durch sehr nega­ti­ve Ein­schät­zun­gen etwa durch Johann W. v. Goe­the. Bereits vor über 200 Jah­ren for­mu­lier­te er in einem Brief an Carl F. Zel­ter vom 31. 12. 1817: “Bei dem Nar­ren­lärm unse­rer Tages­blät­ter geht es mir wie einem, der in der Müh­le ein­schla­fen lernt, ich höre und weiß nichts davon”. (Goe­the, Wei­ma­rer Aus­ga­be 4, 28 S. 358.) Er schrieb dem­nach der Zei­tungs­welt einen die Lebens­qua­li­tät beein­träch­ti­gen­den Krach zu. Schon vier Jah­re vor­her hat­te er geäu­ßert: “Es ist unglaub­lich, was die Deut­schen sich durch das Jour­nal- und Tag­blatt­ver­zet­teln für Scha­den tun: denn das Gute, das dadurch geför­dert wird, muß gleich vom Mit­tel­mä­ßi­gen und Schlech­ten ver­schlun­gen wer­den.” (Goe­the zu Rie­mer am 25. Janu­ar 1813, Bie­der­mann 2, S. 163)

Noch ein Hieb in die­sel­be Ker­be: “Nichts ist älter als die Zei­tung von ges­tern”, unkt(e) der Volks­mund. Aller­dings über­sieht die­ser lau­ni­ge Satz, daß es dort auch Hin­wei­se, Pro­jekt­an­kün­di­gun­gen und gan­ze Arti­kel von über­dau­ern­der Wir­kung gibt, die wir Heu­ti­gen in der Rück­schau gern auf­spü­ren, und: wir haben es deut­lich leich­ter als noch vor einem Vier­tel­jahr­hun­dert, denn sehr vie­le Zei­tun­gen lie­gen uns bereits in digi­ta­ler Form vor. Vor­aus­set­zung hier­für waren Men­schen, die sich schon früh für die Bestands­er­hal­tung der schnell ver­gäng­li­chen Papier­nach­rich­ten ein­ge­setzt hat­ten (Sam­mel-/Ar­chiv­tä­tig­kei­ten). War die Mikro-Ver­fil­mung von Zei­tungs­sei­ten letzt­lich noch ein eher unprak­ti­ka­bler Schritt, der oft­mals ech­te Kärr­ner­ar­beit vor­aus­setz­te, sind heu­ti­ge Digi­ta­li­sa­te leich­ter zu hand­ha­ben als das klas­si­sche Find­buch im Archiv: JEDES Stich­wort kann als Such­be­griff die­nen, auch Such-Ver­knüp­fun­gen sind mög­lich und füh­ren zu Tref­fern.

Die vor­lie­gen­de Aus­wahl bemüht sich dar­um, zur gewünsch­ten Ein­zel­in­for­ma­ti­on etwas Zeit­ko­lo­rit hin­zu­zu­fü­gen, daher führt ein Maus­klick auf das Detail jeweils zur Dar­stel­lung der GANZEN his­to­ri­schen Zei­tungs­sei­te, die dann auch Platz hat für Annon­cen à la: “Für die Schul­den mei­nes Man­nes kom­me ich nicht mehr auf” oder für die Anprei­sung dama­li­ger Mode­tor­hei­ten. Gedacht ist an ein bun­tes Mosa­ik an Berich­ten und Mei­nun­gen zu regio­nal­ge­schicht­lich inter­es­san­ten Aspek­ten: der Anfang ist gemacht, wir laden ein zur Lek­tü­re!

Dr. Horst Otto Mül­ler

Übri­gens: Dr. Horst Otto Mül­ler hat eben­falls eine Blü­ten­le­se vor­ge­nom­men und die inter­es­san­ten Bei­trä­ge in einem drei­sei­ti­gen Doku­ment zusam­men­ge­fasst. Sie kön­nen das Doku­ment hier her­un­ter­la­den.

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1837

Pri­vi­le­gier­te Nach­rich­ten Ham­burg vom 07.02.1837

Gie­ßen, den 29sten Janu­ar.
Es ist nun­mehr bekannt, daß der kai­serl. rus­si­sche Cole­gi­en­rath und Pro­fes­sor der Rechts­wis­sen­schaft, Dr. von Clos­si­us zu Dor­pat, einen Ruf an unse­re Uni­ver­si­tät erhal­ten und ange­nom­men hat, und in eini­gen Wochen schon hier ein­tref­fen wird. Eben so ist Dr. Sin­te­nis zu Zerbst als Pro­fes­sor beru­fen, und wird nächs­tens sei­ne Stel­le antre­ten. Sodann ist Dr. Plag­ge, Leib­arzt Sr. Durchl. des Fürs­ten von Bent­heim zu Stein­furth, und Bade­arzt zu Bent­heim, als Pro­fes­sor der Medi­cin beru­fen, und soll den
Ruf ange­nom­men haben. Die­se drei Män­ner von aus­ge­brei­te­tem lite­ra­ri­schem Rufe, in dem rüs­ti­gen Man­nes­al­ter, von gereif­ter Erfah­rung, die sämmt­lich in ihren seit­he­ri­gen Dienst­ver­hält­nis­sen mit Aus­zeich­nung wirk­ten, wer­den Zier­den unse­rer Uni­ver­si­tät seyn.

1841

Bör­sen-Hal­le Ham­burg vom 30.09.1841

Han­no­ver­sche Ange­le­gen­hei­ten.

(H. C.). AUS DEM BENTHEIMSCHEN, vom 22. Sept.
Ein har­ter Schlag hat unse­re Graf­schaft getrof­fen, — das Ablö­sungs­ge­setz von 1833, wel­ches für den gan­zen Bau­ern­stand des König­reichs Han­no­ver eine neue glück­li­che Epo­che begrün­det hat, des­sen Fol­gen, — wie des­sen haupt­säch­li­chen Schöp­fer, den Bür­ger­meis­ter Stü­ve — noch die spä­tern Enkel seg­nen wer­den, hat für die Graf­schaft Bent­heim (mit einer Bevöl­ke­rung von 30,000 See­len) auf­ge­hört zu existi­ren. — Der Her­gang ist kurz fol­gen­der: In kei­nem Lan­dest­hei­le wur­den die Wohlt­ha­ten die­ses Geset­zes dank­ba­rer aner­kannt, denn nir­gends las­te­te der Druck der stren­gen Eigen­be­hö­rig­keit här­ter auf dem Bau­ern­stan­de, als gera­de im Bent­heim­schen. Kein Wun­der daher, daß gleich nach dem Erschei­nen der neu­en Heils­ord­nung hun­der­te von Pflich­ti­gen auf Ablö­sung ihrer Leib­ei­gen­schaft gegen ihren Stan­des­herrn, den Fürs­ten von Bent­heim, pro­vo­cir­ten; lei­der aber wuß­te der­sel­be durch die Behaup­tung einer Exem­ti­on von der all­ge­mei­nen Gesetz­ge­bung die Voll­zie­hung der ein­zel­nen Ablö­sun­gen meh­re­re Jah­re bei den Behör­den hin­zu­hal­ten. In allen Instan­zen jedoch zurück­ge­wie­sen, wand­te sich der­sel­be als­dann an die hohe deut­sche Bun­des­ver­samm­lung und erwirk­te dort unterm 5. Sept. 1836 einen Beschluß, wonach die hie­si­ge Regie­rung ersucht wur­de, den STATUS QUO, inso­weit der­sel­be für das Haus Bent­heim noch unver­rückt bestehe, in die­ser Ange­le­gen­heit bis zur Ent­schei­dung durch einen Bun­des­be­schluß zu erhal­ten. Die frü­he­re Regie­rung soll dage­gen kräf­ti­ge Vor­stel­lung gethan und aus­ge­führt haben, daß der Stan­des­herr unbe­strit­ten der all­ge­mei­nen Lan­des­ge­setz­ge­bung unter­wor­fen, die Ablö­sungs­ord­nung auch im Bent­heim­schen längst in der Voll­zie­hung begrif­fen sey. Wenigs­tens wur­de dem Beschlus­se damals kei­ne sicht­ba­re Fol­ge gege­ben. Erst unterm 6. Dec. 1837 wur­de, wahr­schein­lich auf wie­der­hol­tes Andrin­gen des Fürs­ten von Bent­heim, dem Beschlus­se vol­le Pari­ti­on geleis­tet, und die vor­läu­fi­ge Sistirung aller Ablö­sungs­ver­hand­lun­gen im Aller­höchs­ten Auf­tra­ge von der Ablö­sungs­be­hör­de aus­ge­spro­chen. Drei Jah­re lang sah man in ängst­li­cher Erwar­tung dem Aus­gan­ge ent­ge­gen, immer noch hof­fend, daß die Wohlt­hat der Ablö­sung, deren sich das gan­ze übri­ge Land und selbst die benach­bar­ten stan­des­herr­li­chen Untertha­nen im Her­zog­t­hu­me Are­n­berg-Meppen in vol­lem Umfan­ge erfreu­ten, nicht allein der Graf­schaft Bent­heim ent­zo­gen wer­den kön­ne. War sie doch allen Geset­zen gleich­mä­ßig unter­wor­fen, die den Untertha­nen Pflich­ten und Las­ten auf­er­le­gen. Und neu­en Grund zur Hoff­nung gab der §. 41 des Lan­des­ver­fas­sungs­ge­set­zes vom 6. August 1840, wel­cher die Ablös­bar­keit der guts- und grund­herr­li­chen Rech­te zu einem ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Rech­te erhob! — Unse­re Hoff­nun­gen sind bit­ter getäuscht. — Durch einen fern­erweit ergan­ge­nen Bun­des­be­schluß ist nun­mehr der Ablö­sungs­ord­nung gegen den Fürs­ten von Bent­heim die Anwend­bar­keit abge­spro­chen! Mögen die Grün­de­seyn, wel­che sie wol­len, Abän­de­rung die­ser Ent­schei­dung wird nicht zu erwir­ken seyn. Nur durch güt­li­che Ver­mit­te­lung, viel­leicht durch eini­ge Opfer aus Lan­des­mit­teln, wird unse­rer Noth ein Ende zu machen seyn.

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Hin­weis: Nähe­res zum The­ma sie­he bei Wiki­pe­dia zur Bau­ern­be­frei­ung


Pri­vi­le­gier­te Nach­rich­ten Ham­burg vom 01.10.1841

Aus dem Han­no­ver­schen, vom 23sten Sept. Ein Beschluß der Bun­des­ver­samm­lung hat die Anwend­bar­keitder Ablö­sungs­ord­nung für die Graf­schaft Bent­heim sus­pen­dirt. Die­se Ent­schei­dung der Bun­des­ver­samm­lung ist (so unwill­kom­men sie auch für den betref­fen­den Lan­dest­heil ist, der gra­de unter den aus­ge­dehn­tes­ten guts­herr­li­chen Berech­ti­gun­gen am här­tes­ten lei­det) in mehr als Einer Bezie­hung von gro­ßer Wich­tig­keit. Die Fra­ge, ob die Ablö­sungs­ord­nung als all­ge­mei­nes Lan­des­ge­setz auch auf die Graf­schaft Bent­heim Anwen­dung fin­den müs­se, oder ob dem Fürs­ten von Bent­heim als Stan­des­herrn die von dem­sel­ben behaup­te­te Exem­ti­on zuste­he, lag der Bun­des­ver­samm­lung bereits seit lan­ge zur Ent­schei­dung vor. Die han­no­ver­sche Regie­rung hat sich am Bun­des­ta­ge stets auf das kräf­tigs­te für die Anwend­bar­keit und Gül­tig­keit der Ablö­sungs­ord­nung als all­ge­mei­nen Lan­des­ge­set­zes auch für die Graf­schaft Bent­heim aus­ge­spro­chen. Im Decem­ber 1837 indeß erkann­te die Bun­des­ver­samm­lung auf eine vor­läu­fi­ge Sus­pen­si­on der in der Graf­schaft Bent­heim im Wer­ke begrif­fe­nen Ablö­sun­gen, und jetzt ist die Gül­tig­keit jenes Geset­zes durch einen in der lez­ten Woche erfolg­ten Beschluß der Bun­des­ver­samm­lung voll­ig sus­pen­dirt wor­den. Die Sache ist auch in Bezie­hung auf das Lan­des­ver­fas­sungs­ge­setz von­Wich­tig­keit. Bekannt­lich ward zur Beru­hi­gung des Bau­ern­stan­des in das­sel­be (§ 41) die Bestim­mung auf­ge­nom­men: “Die Ablös­bar­keit der grund- und guts­herr­li­chen Rech­te und die Grund­sät­ze uber die dafür zu leis­ten­de Ent­schä­di­gung, wie sol­che durch die Ablö­sungs­ge­set­ze vom 10ten Nov. 1831 und 23sten Juli 1833 bestimmt wor­den, blei­ben als ein ver­fas­sungs­mä­ßi­ges Recht sowohl der Berech­tig­ten als der Ver­pflich­te­ten in Kraft.” (L.A.Z.)

1842

Pri­vi­le­gier­te Nach­rich­ten Ham­burg vom 20.07.1842

Han­no­ver, den 27sten Juni. Ver­ord­nung, den Bun­des­tags-Beschluß vom 29sten Juli 1841 über die Fürst­lich Bent­hei­mi­sche Beschwer­de wegen Anwen­dung der Ablö­sungs Geset­ze und des­sen Voll­zie­hung betref­fend. Ernst August, von Got­tes Gna­den König von Han­no­ver etc. etc. Die deut­sche Bun­des-Ver­samm­lung zu Frank­furt a. M. hat in ihrer 22sten vorig­jäh­ri­gen Sit­zung am 29sten Juli 1841, in der Beschwer­de­sa­che “des Fürs­ten Alexis von Bent­heim gegen die königl. han­no­ver­sche Regie­rung wegen Ent­zie­hung sei­ner Eigenth­ums­rech­te durch die Ablö­sungs-Ord­nung für das König­reich Han­no­ver vom 23sten Juli 1833” fol­gen­den Beschluß gefaßt: Der König­lich Han­no­ver­schen Regie­rung zu eröff­nen, daß die Bun­des-Ver­samm­lung den von dem Fürs­ten Alexis von Bent­heim wegen Anwen­dung der Ablö­sungs-Ord­nung vom 23sten Juli 1833 auf die Besit­zun­gen sei­nes Hau­ses ergrif­fe­nen Recurs gerecht­fer­tigt fin­de, indem über die Ver­bind­lich­keit des Fürst­li­chen Hau­ses, sich den Ablö­sungs-Geset­zen zu unter­wer­fen, nicht von den zustän­di­gen Gerichts­stel­len ent­schie­den wor­den sey, und daß die Bun­des-Ver­samm­lung sonach die König­li­che Regie­rung ersu­che, von Anwen­dung der Ablö­sungs-Geset­ze auf den Grund der Erkennt­nis­se der durch die Ablö­sungs-Ord­nung bestimm­ten Behör­den abste­hen zu wol­len.

Indem Wir die­sen Beschluß hie­durch zur öffent­li­chen Kun­de brin­gen, ver­ord­nen Wir zugleich auf den Grund und in Voll­zie­hung des­sel­ben, dem § 2 Unse­res Lan­des-Ver­fas­sungs­ge­set­zes gemäß, wie folgt: §1. Die Anwen­dung der bestehen­den Ablö­sungs-Geset­ze und des in den­sel­ben vor­ge­schrie­be­nen Ver­fah­rens in Ablö­sungs-Sachen auf die in Unse­rem König­rei­che inner­halb der Graf­schaft Bent­heim bele­ge­nen stan­des­herr­li­hen Besit­zun­gen des Fürst­lich Bent­heim­schen Hau­ses bleibt einst­wei­len aus­ge­setzt. (Fol­gen die aus­führ­li­che­ren Bestim­mun­gen.)

1852

Alto­na­er Nach­rich­ten vom 21.11.1852

- Aus dem Bent­hei­mi­schen. Man hört aus zuver­läs­si­ger Quel­le, daß der Orden der Jesui­ten dem Fürs­ten von Bent­heim eine Sum­me von 100.000 fl. für das ehe­ma­li­ge Augus­ti­ner­klos­ter Frens­we­gen in der Nähe der Stadt Nord­horn gele­gen, gebo­ten habe; der Antrag sei nicht abge­wie­sen, son­dern in Unter­hand­lung gebracht.

1858

Alto­na­er Nach­rich­ten vom 03.03.1858

Müns­ter, vom 26. Febru­ar. (K. Z.)
In die­sen Tagen waren in unse­rer Stadt die Abge­ord­ne­ten der hol­län­di­schen, der han­no­ver­schen und der preu­ßi­schen Regie­rung zu einer Con­fe­renz ver­sam­melt, die den Zweck hat­te, die Tra­ci­rung und den Anschluß der ost­hol­län­di­schen Eisen­bahn fest­zu­stel­len, die von Seve­na­er her durch die Graf­schaft Bent­heim füh­ren und in Rhei­ne in die west­phä­li­sche, resp. han­no­ver­sche West­bahn ein­mün­den soll. Ein eigent­li­cher Beschluß über die Tra­ci­rung ist jedoch nicht zu Stan­de gekom­men; preu­ßi­scher­seits hat man ver­langt, daß der klei­ne, seit eini­ger Zeit sehr rasch auf­blü­hen­de Ort Gro­nau an der hol­län­disch-preu­ßi­schen Gren­ze (mit Baum­wol­len-Spin­ne­rei­en, die bereits über 30,000 Spin­deln zäh­len) berührt wer­de und einen Bahn­hof erhal­te, wäh­rend von hol­län­di­scher und han­no­ver­scher Sei­te eine mehr nörd­li­che Rich­tung fest­ge­hal­ten wur­de.

1880

Ber­li­ner Bör­sen­zei­tung vom 16.05.1880

1895

Ber­li­ner Tage­blatt vom 28.08.1895

Bent­heim, 26. August. Seit Früh­jahr d. J. ist die EISENBAHNSTRECKE von hier über Nord­horn nach NEUENHAUS im Bau begrif­fen. Die­sel­be hat eine Län­ge von 30 Kilo­me­ter. Die Bahn wird im Auf­tra­ge des Krei­ses der Graf­schaft Bent­heim unter der Aus­sicht des Betriebs­di­rek­tors der Meppen-Haselün­ner Eisen­bahn, Herrn Stemm­ler hier­selbst, gebaut. Die bei den Arbei­ten für den Trans­port von aus­ge­ho­be­ner Erde u. s. w. zu benut­zen­den Schie­nen sind von einer hol­län­di­schen Gesell­schaft ent­lie­hen, wel­che ihrer­seits die Schie­nen von der fran­zö­si­schen Pana­ma-Kanal­ge­sell­schaft bei deren Ban­kerott sei­ner­zeit sehr bil­lig gekauft hat. Die Arbei­ten am Bau die­ser Bahn schrei­ten rüs­tig fort, so daß die Eröff­nung der Theil­stre­cke von hier bis Nord­horn mög­li­cher­wei­se schon im Okto­ber d. J. statt­fin­det. Man hofft, daß durch die Anla­ge die­ser Bahn die Indus­trie in der Nie­der­graf­schaft Bent­heim eine erheb­li­che För­de­rung fin­det. Daselbst ste­hen gegen­wär­tig die Arbeits­löh­ne noch beson­ders nied­rig. Auch ist Was­ser­kraft zu Fabrik­zwe­cken­da­selbst in aus­rei­chen­dem Maße vor­han­den. Es ist nur zu bedau­ern, daß die im Bau begrif­fe­ne Eisen­bahn eine Sack­bahn wird, die kei­nen Anschluß nach Lin­gen oder Meppen fin­det. Auch hat sich die hol­län­di­sche Eisen­bahn­be­hör­de, deren Ver­wal­tungs­ge­biet bis nach Bent­heim reicht, in Bezug auf die Bahn­hofs­fra­ge hier­selbst kei­nes­wegs ent­ge­gen­kom­mend gezeigt. Im Inter­es­se des Publi­kums wäre es gewe­sen, wenn der jet­zi­ge Bahn­hof von der neu­en Bahn mit­be­nutzt wer­den könn­te, Das wird aber nicht gesche­hen, viel­mehr wird für die neue Bahn ein zwei­ter Bahn­hof hier gebaut.

1899

Volks­zei­tung Ber­lin vom 13.06.1899

Kom­mu­na­les.

Der fürst­li­che Rekla­mant. Das OBERVERWALTUNGSGERICHT beschäf­tig­te sich, wie uns unser Spe­zi­al­be­richt­erstat­ter mitt­heilt, mit einem Pro­zeß, den FÜRST VON BENTHEIM gegen den­Ge­mein­de­vor­ste­her von HOLLICH ange­strengt hat­te. Der Fürst von Bent­heim war für das Steu­er­jahr 1897/98 vom Gemein­de­vor­ste­her zur GEMEINDEEINKOMMENSTEUER ver­an­lagt wor­den. Gegen seineVer­an­la­gung erhob der Fürst Ein­spruch und, nach­dem die­ser zurück­ge­wie­sen wor­den war, Kla­ge im Ver­wal­tungs­streit­ver­fah­ren. Der KREISAUSSCHUSS erkann­te nach dem Antra­ge des Fürs­ten auf Befrei­ung von der gefor­der­ten Gemein­de­ein­kom­men­steu­er, nach­dem die­ser behaup­tet hat­te, es sei ein Abkom­men zwi­schen den VORFAHREN DES FÜRSTEN und der königl. Staats­re­gie­rung zu Stan­de gekom­men, wonach er von der Staats­ein­kom­men­steu­er frei­blei­ben sol­le; mit­hin kön­ne er auch nicht zur Gemein­de­ein­kom­men­steu­er ver­an­lagt wer­den (!), die in “PROZENTUALEN ZUSCHLÄGEN ZUR STAATSEINKOMMENSTEUER” erho­ben wer­de. (!) Gegen die ungüns­ti­ge Ent­schei­dung des Bezirks­aus­schus­ses leg­te der Gemein­de­vor­ste­her Revi­si­on beim OBERVERWALTUNGSGERICHT ein. Die­ses wies die Kla­ge des Fürs­ten als unbe­grün­det ab.

1900

Der Tiro­ler’ Bozen vom 11.09.1900

Ver­misch­tes.

Töd­tun­gen durch den elek­tri­schen Strom. Aus Han­no­ver wird über einen schwe­ren Unglücks­fall, der sich nach einem Gewit­ter in der Ort­schaft Gil­de­haus (Graf­schaft Bent­heim) ereig­ne­te, Fol­gen­des berich­tet: Die Frau des Mau­rer­meis­ters Mer­s­mann in Gil­de­haus woll­te abends nach einem hef­ti­gen Gewit­ter das elek­tri­sche Licht anzün­den, erhielt aber von dem Stro­me einen der­ar­ti­gen Schlag, daß sie betäubt nie­der­sank. Nun rief man den Arbei­ter Büld her­ein. Als die­ser jedoch den Lei­tungs­draht berühr­te, fiel er todt zu Boden. Bald dar­auf erschien der Vet­ter des Herrn Mer­s­mann im Hau­se, um sei­ne Hil­fe anzu­bie­ten. Sein Hund, der ihm gefolgt war und sich schnup­pernd dem Tod­ten näher­te, wur­de eben­falls vom Stro­me todt zu Boden gestreckt. Wäh­rend die­ses Vor­gan­ges hat­te der zwan­zig­jäh­ri­ge Buch­hal­ter Herms drau­ßen am Fens­ter gestan­den: Wäh­rend er hier ein­dring­lich die Bewoh­ner zur Vor­sicht mahn­te, begieng er bald dar­auf in sei­ner eige­nen Woh­nung die Unvor­sich­tig­keit, selbst den Lei­tungs­draht zu berüh­ren, wobei ihn das glei­che Schick­sal traf wie Büld; auch er wur­de sofort get­öd­tet. Sei­ne Hand, die noch im Tode den ver­häng­nis­vol­len Draht fest­hielt, ist fast voll­stän­dig ver­kohlt, zwei Fin­ger hat­ten sich los­ge­löst und muß­ten vom Erd­bo­den­auf­ge­ho­ben wer­den. Wäh­rend des vor­aus­ge­gan­ge­nen Gewit­ters war ein Blitz in die Haupt­lei­tung gefah­ren und hat­te das Ueber­sprin­gen des 2000 Volt star­ken Stro­mes in die Neben­lei­tung her­bei­ge­führt. Etwa drei­ßig Per­so­nen wur­den bei dem Ver­su­che, die Lam­pe anzu­zün­den, betäubt oder erhiel­ten wenigs­tens star­ke elek­tri­sche Schlä­ge.

1906

Bent­hei­mer Zei­tung vom 10.01.1906

Zur Fei­er des Geburts­ta­ges Sr. Majes­tät des Kai­sers und Königs WILHELM II.
fin­det am Sonn­abend, den 27. d. M., nach­mit­tags 4 Uhr, im HOTEL SCHALL hier­selbst gemein­schaft­li­ches FESTESSEN MIT DAMEN statt, zu wel­chem die Unter­zeich­ne­ten hier­durch erge­benst ein­la­den.

Der Preis des Kou­verts ist auf 3 MARK fest­ge­setzt und wer­den ANMELDUNGEN BIS ZUM 22. D. MTS. bei den Unter­zeich­ne­ten sowie bei dem Herrn
Schall ent­ge­gen genom­men.

BENTHEIM, den 8. Janu­ar 1906.

Krie­ge, Rus­sell, Krab­be,
Land­rat. Amts­rich­ter, Bür­ger­meis­ter.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 31.01.1906

Ich beab­sich­ti­ge ANFANG MÄRZ im Loka­le des Herrn LENZING einen KURSUS für
TANZ- UNd GESELLSCHAFTLICHE UMGANGSFOMEN zu eröff­nen.
Der­sel­be fin­det in getrenn­ten Zir­keln statt, für Kin­der nach­mit­tags, für Erwach­se­ne abends.
Zur Ein­stu­die­rung gelan­gen ca. 20 Tän­ze, u. a. FRANCAISE, LANCIERS, TEMPÈTE, PAS DE PATINEUR, PAS DE QUATRES usw.
Damen und Her­ren, wel­che aus irgend einem Grun­de nicht ger­ne am Kur­sus teil­neh­men möch­ten, kön­nen auch EINZELUNTERRICHT
erhal­ten und garan­tie­re z. B. Wal­zer in 1—2 Stun­den mit siche­rem Erfolg ein­zu­üben.
Mein Sohn wird sich erlau­ben in nächs­ter Zeit den geehr­ten Herr­schaf­ten sei­ne Auf­war­tung zu machen resp. die Lis­te zur Ein­zeich­nung vor­zu­le­gen.
Es wird mein Bestre­ben sein, das in mich gesetz­te Ver­trau­en in jeder Wei­se zu recht­fer­ti­gen und bit­te um güti­ge Unter­stüt­zung mei­nes Unter­neh­mens.
Hoch­ach­tungs­voll
A. OEHLMANN AUS OSNABRÜCK,
Leh­rer der Tanz­kunst.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 21.02.1906

LOKALES — BENTHEIM, 21. Febru­ar.

* Siche­rem Ver­neh­men nach ist der Ent­wurf zur KONZESSION der Ver­län­ge­rung der BENTHEIMER KREISBAHN von BENTHEIM NACH GRONAU ges­tern hier ein­ge­trof­fen, danach ist zu hof­fen, daß die defi­ni­ti­ve Kon­zes­si­ons­er­tei­lung in Kür­ze fol­gen und dann mit bald mit dem Bau begon­nen wird.


* Die bis jetzt für die Was­ser­lei­tung erbohr­ten Quel­len sind ergie­big an gutem Was­ser, daß sie, wenn wir recht unter­rich­tet sind, täg­lich etwa 400 Kubik­me­ter lie­fern. Das ist das Dop­pel­te des Quan­tums, wel­ches von der Behör­de als Vor­be­din­gung für die Geneh­mi­gung ver­langt wird. Wie uns der Magis­trat mit­teilt, beab­sich­tigt die den Bau aus­füh­ren­de Fir­ma nun­mehr mit den wei­te­ren Arbei­ten zu begin­nen und zwar soll zunächst die Zahl der Abneh­mer fest­ge­stellt wer­den, da ja die Erbau­ung des Wer­kes von der genü­gen­den Betei­li­gung abhängt. Zu die­sem Zwe­cke wer­den in die­sen Tagen die Regu­la­ti­ve nebst Preis­lis­te und Anmel­de­for­mu­la­re an die Haus­be­sit­zer zur Ver­tei­lung gelan­gen und da ist es von gro­ßer Bedeu­tung für das Zustan­de­kom­men der guten Sache, daß mög­lichst vie­le Anschlüs­se ange­mel­det wer­den, und dar­an wird’s vor­aus­sicht­lich nicht feh­len, denn für die gro­ße Mehr­zahl der Bent­hei­mer Häu­ser ist eine Was­ser­lei­tung gera­de­zu ein Bedürf­nis. Die Anmel­de­for­mu­la­re sol­len nach Ver­lauf von 14 Tagen wie­der ein­ge­sam­melt wer­den; da nun viel­leicht für man­chen wegen der Berech­nung des Was­ser­zin­ses noch Zwei­fel bestehen kön­nen, wird vom Magis­trat in der nächs­ten Woche eine Bür­ger­ver­samm­lung nach dem Rat­hau­se ein­be­ru­fen wer­den, um in die­ser jede etwa gewünsch­te Auf­klä­rung geben zu kön­nen.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 17.03.1906

* WAS KOSTET DER ANSCHLUSS AN DIE WASSERLEITUNG?
Auf die­se Fra­ge möch­te man­cher Haus­hal­tungs­vor­stand erst Ant­wort haben, ehe er das Anmel­de­for­mu­lar und das Regu­la­tiv unter­schreibt. Da kommt ein Schrei­ben der die Was­ser­lei­tung bau­en­den Fir­ma O. SMRE­KER-Mann­heim zu Hil­fe, wel­ches sie auf eine Anfra­ge des Magis­trats an die­sen rich­tet. Es heißt dar­in: „Soweit es sich um die Fixie­rung der Kos­ten von Anschlüs­sen han­delt, ist jeder Inter­es­sent ohne Mühe in der Lage, sich einen Ueber­blick zu ver­schaf­fen, wofür das nach­ste­hen­de Bei­spiel als Beweis die­nen möge.

Gemäß § 6 des Regu­la­tivs wer­den die Zulei­tun­gen vom Haupt­rohr bis zur Grund­stücks­gren­ze für die­je­ni­gen Häu­ser, wel­che bis zur Inbe­trieb­set­zung ange­mel­det sind, kos­ten­frei aus­ge­führt; wenn das Haus also kei­nen Vor­gar­ten oder sons­ti­ge Anla­ge vor dem Hau­se hat, die Grund­stücks­gren­ze also mit der Haus­front iden­tisch ist, erwach­sen fol­gen­de Kos­ten:

bei einer Licht­wei­te von 3/4″ 1″

1 Meter Rohr .… .… .… . . M. 2,95 M. 3,45
Zuschlag für diver­se Ver­bin­dungs­stü­cke . M. 1,50 M. 1,50
1 Pri­vat­hahn .… .… .… . . M. 7,- M. 11,-
1 Meter Blei­druck­rohr .… .… . M. 2,25 M. 3,15
1 Zwi­schen­hahn .… .… .… M. 6,- M. 8,50
1 Ent­lee­rungs­ven­til .… .… . . M. 2,- M. 2,-
Was­ser­mes­ser auf­stel­len .… .… M. 6,- M. 6,-
EVTL. ein Sau­ger mit Ver­schrau­bung … M. 2,20 M. 3,-

——————————————————

Mk. 29,90 Mk. 38,60

Wenn die Grund­stücks­gren­ze VOR der Haus­front liegt, so ist die der Brei­te ent­spre­chen­de Rohr­län­ge zuzu­rech­nen; eben­so ver­grö­ßert sich die Rohr­län­ge, wenn der Was­ser­mes­ser nicht, wie bei obi­ger Berech­nung ange­nom­men, unmit­tel­bar hin­ter der Front­mau­er auf­ge­stellt wird. Die Berech­nung ist also ein­fach und kann für jeden Fall leicht ange­fer­tigt wer­den. — Wei­ter erse­hen wir aus dem Schrei­ben, daß für jedes Haus ein beson­de­rer Anschluß aus­ge­führt wer­den muß, es ist also (§ 8 des Regu­la­tivs) nicht zuläs­sig, meh­re­re neben­ein­an­der lie­gen­de und einem Besit­zer gehö­ri­ge Gebäu­de von einem Anschluß zu ver­sor­gen. Eine Aus­nah­me könn­te unter Umstän­den nur in dem Fal­le gemacht wer­den, wo es sich um Gebäu­de han­delt, wel­che auf einem und dem­sel­ben Grund­buch­blat­te ver­zeich­net sind und kei­ne tren­nen­de Brand­mau­er besit­zen.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 18.04.1906

* Eine die BENTHEIMER KREISBAHN betref­fen­de Mit­tei­lung, wel­che den Tat­sa­chen weit vor­aus­eilt, fin­den wir in der Neu­en­häu­ser Zei­tung. Es heißt dort, daß vom 1. Mai ab auf der Kreis­bahn BESONDERE GÜTERZÜGE ver­keh­ren sol­len, wäh­rend bekannt­lich jetzt die Güter­wa­gen mit den Per­so­nen­zü­gen beför­dert wer­den. Geplant ist die­se sehr erwünsch­te Aen­de­rung von der Direk­ti­on aller­dings, aber die Durch­füh­rung ist nicht von heu­te auf mor­gen zu bewerk­stel­li­gen; mit dem 1. Mai wer­den die Güter­zü­ge jeden­falls nicht ein­ge­führt.


* Das OSTERFEUER, wel­ches nach lang­jäh­ri­ger Pau­se dies­mal wie­der auf dem Oster­ber­ge abge­brannt wur­de und für wel­ches ein mit einer Teer­ton­ne gekrön­ter umfang­rei­cher Hau­fen Wachol­der­sträu­cher ange­fah­ren war, ver­an­laß­te am ers­ten Fest­ta­ge abends eine Völ­ker­wan­de­rung nach dem Ber­ge, von wo man einen vor­züg­li­chen Aus­blick auf die im wei­ten Halb­krei­se am Hori­zont aus dem nächt­li­chen Dun­kel sich wir­kungs­voll abhe­ben­den zahl­rei­chen Oster­feu­er hat­te.


* Der unge­wöhn­lich star­ke Was­ser­aus­tritt aus der für die Was­ser­lei­tung erbohr­ten Quel­le hat am Ost­ende der Stadt einen WASSERMANGEL her­bei­ge­führt. Schon seit eini­ger Zeit wur­de ein Sin­ken des Was­ser­stan­des in den dor­ti­gen Brun­nen bemerkt, von denen eini­ge in den letz­ten Tagen zeit­wei­se ganz tro­cken gelegt wur­den. Um zu der Ange­le­gen­heit Stel­lung zu neh­men, hat­ten sich ges­tern abend die Inter­es­sen­ten des vor dem ZEVENHUIZEN’schen Loka­le ste­hen­den Brun­nens im Saa­le des genann­ten Eta­blis­se­ments ver­sam­melt. Das Ergeb­nis war die Absen­dung einer mit 49 Unter­schrif­ten bedeck­ten Ein­ga­be an die Gesell­schaft für Kana­li­sa­ti­ons- und Was­ser­bau­ten in Mann­heim, wor­in die­se auf­ge­for­dert wird, für die Abstel­lung der Was­ser­kala­mi­tät zu sor­gen und sich zu erklä­ren, wie sie der­ar­ti­gen Vor­komm­nis­sen für die Fol­ge vor­zu­beu­gen gedenkt. — Wir sind der Mei­nung, daß die Gesell­schaft schon jetzt bestrebt ist, eine grö­ße­re Schä­di­gung der Brun­nen-Inter­es­sen­ten zu ver­mei­den, daß der Uebel­stand ein bald vor­über­ge­hen­der ist und die Ant­wort der Gesell­schaft die Absen­der der Ein­ga­be befrie­di­gen wird.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 12.05.1906

LOKALES — BENTHEIM, 11. Mai.

Unserm Bericht über die SILBERHOCHZEITSFEIER IM BENTHEIM-STEINFURT’SCHEN FÜRSTENHAUSE kön­nen wir infol­ge Mit­tei­lun­gen von geschätz­ter Sei­te noch fol­gen­des nach­tra­gen:
Der eigent­li­che Fest­tag, der Mon­tag, ver­ei­nig­te schon früh­zei­tig die Prin­zen und Prin­zes­sin­nen des Fürst­li­chen Hau­ses mit den hohen
und höchs­ten Gäs­ten zur Beglück­wün­schung des Jubel­paa­res im engs­ten Fami­li­en­krei­se. Sodann folg­te die Gra­tu­la­ti­on durch die Die­ner­schaft. Um 10 Uhr fand im Musik­saa­le des Schlos­ses Emp­fang der Fürst­li­chen Beam­ten statt, wel­che eine gemein­sa­me Blu­men­spen­de über­reich­ten. Gegen 10 1/2 Uhr rie­fen die Glo­cken zum

Dank-Got­tes­dienst

in die alt­ehr­wür­di­ge Schloß­ka­pel­le, wel­che, mit Blu­men­ge­win­den aller Art fest­lich und wir­kungs­voll geschmückt, sich mit den zur
Fei­er gela­de­nen Gäs­ten bald bis auf den letz­ten Platz gefüllt hat­te. Beim Ein­tritt der hohen Herr­schaf­ten, denen das Jubel­paar vor­an schritt, into­nier­te die Orgel das Chor aus Men­dels­sohns “Eli­as”: “Denn Er hat sei­nen Engeln befoh­len über dir, daß sie dich behü­ten auf allen dei­nen Wegen pp”. Das hohe Paar nahm Platz auf dem Cho­re und war umge­ben von den Prin­zen und Prin­zes­sin­nen und den hohen und höchs­ten Herr­schaf­ten. Zur Sei­te des Fürs­ten­paa­res saßen die hohen Geschwis­ter des­sel­ben: I. M. die Köni­gin-Mut­ter der Nie­der­lan­de und I. D. die Fürs­tin zu Sayn-Witt­gen­stein-Hohen­stein. Nach dem Gemein­de-Gesan­ge: “Sei Lob und Ehr dem höchs­ten Gut” trat der seit lan­gen Jah­ren dem Hoch­fürst­li­chen Hau­se beson­ders nahe­ste­hen­de Pfar­rer Smend vor den Altar und hielt nach Gebet, Ver­le­sung des 91. Psal­mes und dem vom Chor-Gesang-Ver­ein treff­lich vor­ge­tra­ge­nen “Nie­der­län­di­schen Dank­ge­bet”, wel­chem sich der wei­te­re Gemein­de-Gesang: “Befiehl du dei­ne Wege” anschloß, eine Anspra­che, wel­cher das Schrift­wort Psalm 118, 24 und 25: Dies ist der Tag den der Herr macht, las­set uns freu­en und fröh­lich sein” pp. zu grun­de gelegt war. Die­se von dem Geist­li­chen in der ihm eige­nen Wei­se vor­ge­tra­ge­ne, warm emp­fun­de­ne und zu Her­zen gehen­de Anspra­che wird allen Teil­neh­mern unver­geß­lich sein. Gemein­de-Gesang: “Weil denn weder Ziel noch Ende” und eine von dem Diri­gen­ten des Chor-Gesang-Ver­eins Herrn Klöp­fer eigens zu die­sem Tage kom­po­nier­te und dem hohen Jupel­paa­re gewid­me­te
Motet­te (“Lobe den Herrn, o mei­ne See­le”), wel­che über­aus wir­kungs­voll vor­tra­gen wur­de, beschloß die wahr­haft wür­di­ge und wei­he­vol­le
Fei­er. Unter den Klän­gen des auf der Orgel gespiel­ten 100. Psal­mes: “Jauch­zet dem Herrn alle Welt” ver­lie­ßen die hohen und höchs­ten
Herr­schaf­ten die Kapel­le, um sich zur

Gra­tu­la­ti­ons-Cour

nach dem Rit­ter­saal des Schlos­ses zu bege­ben, wo das Fürs­ten­paar, umge­ben von den Prin­zen und Prin­zes­sin­nen und in Anwe­sen­heit I. D.
der Fürs­tin zu Sayn-Witt­gen­stein-Hohen­stein, die Glück­wün­sche der Behör­den und der bei dem Fürst­li­chen Hofe ver­keh­ren­den Damen und
Her­ren ent­ge­gen­nahm. Herr Bür­ger­meis­ter Ter­ber­ger begrüß­te das hohe Paar namens der Stadt Burg­stein­furt unter Ueber­rei­chung eines
beson­ders geschmack­vol­len Blu­men-Arran­ge­ments. Herr Amt­mann de Bal über­brach­te die Grü­ße des Amtes der Land­ge­mein­den Burg­stein­furt
und Herr Gym­na­si­al-Direk­tor Heil­mann die Wün­sche des Fürst­li­chen Gym­na­si­ums Arnol­dinum. Für jeden der Erschie­ne­nen hat­te das hohe
Fürst­li­che Paar, wel­ches durch die ihm zu Teil gewor­de­nen Ehrun­gen sicht­lich erfreut und tief bewegt war, huld­rei­che und freund­li­che
Dan­kes­wor­te.

Abends um 6 1/2 Uhr fand im Fürst­li­chen Schlos­se
Hof­ta­fel
zu 33 Gede­cken statt, an wel­cher außer der Fürst­li­chen Fami­lie die hohen zum Besu­che wei­len­den Fürst­lich­kei­ten teil­nah­men. Unter den
sonst gela­de­nen Gäs­ten befan­den sich die Spit­zen der Staats- und Zivil­be­hör­den, Ver­tre­ter der evan­ge­li­schen und katho­li­schen Geist­lich­keit,
die Mit­glie­der der fürst­li­chen Kam­mer und der Fürst­li­che Ober­förs­ter aus Bent­heim. S. D. der Fürst, wel­cher I. M. die Köni­gin-Mut­ter der
Nie­der­lan­de führ­te, erschien in der Gala-Uni­form des Gar­de du Corps-Regi­ments, eben­so S. H. der Land­graf zu Hes­sen-Phil­ipps­thal-Barch­feld.
S. D. der Fürst zu Wal­deck und Pyr­mont hat­te die Gala-Uni­form des 3. Gar­de-Ula­nen-Regi­ments ange­legt, wäh­rend S. D. Prinz Karl zu Bent­heim
die Gala-Uni­form des Gar­de-Jäger-Batail­lons trug. I. M. die Köni­gin-Mut­ter der Nie­der­lan­de, in dun­kel­blau­er Sam­me­tro­be, das Haupt geschmückt mit einem über­aus kost­ba­ren König­li­chen Dia­dem, nahm Platz zwi­schen dem Fürst­li­chen Jubel­paa­re, wel­chem sich nach bei­den Sei­ten hin die hohen Geschwis­ter des­sel­ben: S. D. die Fürs­tin zu Sayn-Witt­gen­stein-Hohen­stein und der Fürst zu Wal­deck und Pyr­mont anreih­ten. Dem Jubel­paa­re gegen­über saßen die Prin­zen und Prin­zes­sin­nen des Fürst­li­chen Hau­ses mit den andern hohen Ver­wand­ten, denen sich die übri­gen gela­de­nen Gäs­te wie­der­um nach
bei­den Sei­ten hin anschlos­sen. I. D. die Fürs­tin zu Bent­heim und Stein­furt trug ein sil­ber­nes Bro­kat-Gewand, wäh­rend die Prin­zes­sin­nen wei­ße Sei­de ange­legt hat­ten. Nach auf­ge­ho­be­ner Tafel fand Cer­cle im Rit­ter­saa­le statt.

Kurz vor 9 Uhr nah­te der von den Schü­lern des Gym­na­si­ums Arnol­dinum ver­an­stal­te­te Fackel­zug her­an. Inzwi­schen hat­ten die hohen Herr­schaf­ten sich
auf die Frei­trep­pe des Schlos­ses bege­ben, vor wel­chem die Teil­neh­mer des Fackel­zu­ges Aus­stel­lung nah­men. Auf die Begrü­ßungs­re­de des Ober­pri­ma­ners Klu­xen, wel­che in ein jubelnd auf­ge­nom­me­nes Hoch auf das durch­lauch­tigs­te Fürs­ten­paar und das Fürst­li­che Haus aus­klang, dank­te S. D. der Fürst in huld­vol­len Wor­ten. Die Gym­na­si­al­ka­pel­le trug noch das alt­nie­der­län­di­sche “Wil­hel­mus von Nas­sau­en” vor und setz­te sich sodann wie­der an die
Spit­ze des Fackel­zu­ges, wel­cher in den Stra­ßen der Stadt von einer nach Hun­der­ten zäh­len­den Volks­men­ge beglei­tet wur­de.

Den Schluß der Fest­lich­kei­ten bil­de­te am Mitt­woch den 9. Mai ein gro­ßer, präch­tig arran­gier­ter

Hof­ball,

zu wel­chem etwa 200 Ein­la­dun­gen ergan­gen waren. Die gela­de­nen Gäs­te ver­sam­mel­ten sich kurz vor 8 Uhr im Rit­ter­saa­le, wo sie zunächst
von den Prin­zen des Fürst­li­chen Hau­ses begrüßt wur­den. Bald nach 8 Uhr erschien das durch­lauch­tigs­te Fürs­ten­paar mit den Prin­zes­sin­nen,
I. D. der Fürs­tin zu Sayn-Witt­gen­stein-Hohen­stein und S. H. dem Land­graf zu Hes­sen-Phil­ipps­thal-Barch­feld.

Der Ball, zu wel­chem die Musik vom Infan­te­rie-Regi­ment Nr. 13 gestellt war, wur­de eröff­net mit dem Strauß’schen “Donau­wal­zer”.
I. D. die Prin­zen und Prin­zes­sin­nen und auch S. H. der Land­graf von Hes­sen-Phil­ipps­thal betei­lig­ten sich unaus­ge­setzt am Tanz, und so
konn­te es nicht feh­len, daß sich als­bald ein reges Leben im Saa­le ent­wi­ckel­te. Auch I. D. der Fürst und die Fürs­tin wid­me­ten sich in
über­aus huld­vol­ler Wei­se ihren Gäs­ten, bald die­sen, bald jenen in ein Gespräch zie­hend. Gegen 10 Uhr trat eine Pau­se ein, und man
begab sich in den Spei­se­saal des Schlos­ses, wo ein über­aus reich­hal­ti­ges Buf­fet auf­ge­stellt war und an klei­nen Tischen gespeist wur­de.
Um 11 Uhr trat der Tanz wie­der in sei­ne Rech­te, bis in vor­ge­rück­ter Stun­de, nach vor­auf­ge­gan­ge­nen rei­zen­den Cot­ill­on­tou­ren ein all­ge­mei­ner
Hul­di­gungs­rei­gen vor dem durch­lauch­tigs­ten Fürs­ten­paa­re den Beschluß der in allen Tei­len wohl­ge­lun­gen Fest­lich­keit auch die­ses Tages mach­te,

Bent­heim, 11. Mac.
Unserm Bericht über die Sil­ber­hoch­zeits­fei­er im Vent-
hkim-Steinfnrt’schen Fürs­ten­hau­se kön­nen wir infol­ge Mit-
tei­lun­gen von geschätz­ter Sei­te noch fol­gen­des uach­tra­gem
. Der eigent­li­che Fest­tag, der Mon­tag, ver­ei­nig­te schon früh­zei­tig
die Pein­zen und Prin­zes­sin­nen des Fürst­li­chen Hau­ses mit den-hohen
und höchs­ten Gäs­ten zur Beglück­wün­schung des Jubel­paa­res im engs­ten
Fami­li­en­krei­se. Sodann folg­te die Gra­tu­la­ti­on durch die Die­ne­rich­ast. «
Um 10 Uhr fand im Musik­faa­le des Schlos­ses Emp­fang der Fürst-
lichen Beam­ten statt, wel­che eine gemein­sa­me Blu­men­spen­de über­reich­ten.
Gegen 1072 Uhr rie­fen die Glo­cken zum -
Dank-Got­tes­dienst ·
in die alt­ehr­wür­di­ge Schloß­ka­pel­le, wel­che, mit Blu­men­ge­win­den aller
Art­fest­lich nnd wirlnngs­voll geschmückt, sich mit den zur Fei­er gela­de­nen
Gäs­ten bald bis ans den letz­ten Platz gefüllt hat­te. Beim Ein­tritt
der hohen -·Herr­schas­ten, denen das Jubel­paar vor­an schritt, into­nier­te
die­Or­gel­das Chor aus Men­dels­sohns ..Eli­as«: »Denn Er hat sei­nen
Engeln befoh­len über dir, daß sie dich behü­len ans allen dei­nen Wegen pp«.
Das hohe Paar nahm Platz anf dem Cho­re nnd war umge­ben von
den Prin­zen nnd Prin­zes­fin­nen und den hohen und höchs­ten Herr­schaf­ten-
an Sei­te des Fürs­ten­paa­res saßen die hohen Geschwis­ter des­sel­ben:

J. M. die Köni­gin-Mut­ter der Nie­der­lan­de nnd J. D. die Fürs­tin
zu Sahn-Win­gert­stein-Hohen­stein. Nach dem Gemein­de-Gesan­ge: »Sei
Lob und Ehr dem höchs­ten Gut« trat der seit lan­gen Jah­ren dem
Hoch­fürst­li­chen Hau­se beson­ders nahe­ste­hen­de Pfar­rer Smend vor den
Altar und hielt nach Gebet, Ver­lesnng des 91. Psal­mes nnd dem
vom Chor-Gesang-Berein treff­lich vor­ge­tra­ge­nen »Nie­der­län­di­schen
Dank­ge­bet«, wel­chem sich der wei­te­re Gemein­de-Gesang: „Befiehl du
dei­ne Wege« anschloß, eine Anspra­che, wel­cher das Schrist­wort Psalm
118, 24 nnd 25: Dies ist der Tag den der Herr macht, las­set uns
freu­en nnd fröh­lich sein« pp. zu grun­de gelegt war. Die­se von dem
Geist­li­chen in der ihm eige­nen Wei­se vor­ge­tra­ge­ne, warm emp­fun­deue
nnd zu Her­zen gehen­de Anspra­che wird allen Teil­neh­mern unver­geß­lich
sein. Gemein­de-Gesang: »Weil denn weder Ziel noch Ende« und eine
von dem Diri­gen­ten des Chor-Gesang-Bereins Herrn Klöp­fer eigens
zu die­sem Tage kom­po­nier­te und dem hohen Jupel­paa­re gewid­me­te
Motet­te (»Lobe den Herrn, o mei­ne See­le«), wel­che über­aus wir­kungs­voll
vor­tra­gen wur­de, beschloßt­die wahr­haft wür­di­ge und wei­he­vol­le Fei­er.
Unter den Klän­gen des auf der Orgel gespiel­ten 100. Psal­mes:
»Jauch­zet dem Herrn alle Welt« ver­lie­ßen die hohen und höchs­ten
Herr­schaf­ten die Kapel­le, um sich zur
Gra­tu­la­ti­ons­sCour
nach dem Rit­ter­saal des Schlos­ses zu bege­ben, wo das Fürs­ten­paar,
umge­ben von den Prin­zen und Prin­zes­sin­nen und in Anwe­sen­heit J. D.
der Fürs­tin zu Saha-Witt­gen­stein-Hohen­stein, die Glück­wün­sche der
Behör­den und der bei dem Fürst­li­chen Hofe ver­keh­ren­den Damen nnd
Her­ren Eent­ge­gen­nahm Herr Bür­ger­meis­ter Ter­ber­ger begrüß­te das
hohe Paar namens der Stadt­Burg­stein­furt unter Ueber­rei­chung eines
beson­ders geschmack­vol­len Blu­men-Arran­ge­ments. Herr Amt­mann de
Bal über­brach­te die Grü­ße des Amtes der Land­ge­mein­den Burg­stein­furt
und Herr Ghm­na­si­al-Dir­el­tor Heil­mann die Wün­sche des Fürst­li­chen
Gym­na­sinms Arnol­dinum Für jeden derEr­fe­hie­ne­nen hat­te das hohe
Fürst­li­che Paar, wel­ches durch die ihm zu Teil gewor­de­nen Ehrun­gen
sicht­lich erfreut und tief bewegt war, huld­rei­che und freund­li­che
Dau­kes­wor­te.” -
Abends um 6172 Uhr fand im Fürst­li­chen Schlos­se
Hof­ta­fel —
zu 33 Gede­cken statt, an wel­cher außer der Fürst­li­chen Fami­lie die
hohen zum Besu­che wei­len­den Fürst­lich­lei­ten teil­nah­men.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 19.05.1906

GILDEHAUS, 17. Mai.

Ein LUFTBALLON zog Don­ners­tag mor­gen gegen 6 1/2 Uhr von Süd­ost kom­mend über unsern Ort; bald nach­her senk­te er sich und lan­de­te gegen 7 Uhr in der Bau­er­schaft Wes­ten­berg, in der Nähe der Schenk­wirt­schaft von H. Nier­mann. Der Bal­lon hat­te drei Insas­sen, sämt­lich Offi­zie­re, wel­che aus­sag­ten, der Bal­lon sei um 12 uhr in Coblenz auf­ge­las­sen wor­den. Bald nach der Lan­dung wur­de der Bal­lon, wel­cher ein Gewicht von 600 Kilo­gramm hat­te, zur Bahn geschafft, um wie­der nach Coblenz beför­dert zu wer­den, wohin auch die Insas­sen zurück­fuh­ren.


DIE ELEKTRISCHE BELEUCHTUNG DER KREISBAHNZÜGE hat ges­tern abend zum ersten­ma­le statt­ge­fun­den. Die Pro­be ist unse­res Erach­tens gut aus­ge­fal­len; es ist ein ganz vor­züg­li­ches Licht und die Wagen zeig­ten eine unge­wohn­te Hel­le. Das rei­sen­de Publi­kum wird die Neue­rung freu­dig aner­ken­nen.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 26.05.1906

Das WANDERER-FAHRRAD ist als bes­te deut­sche Mar­ke all­ge­mein aner­kannt und erhielt auf den damit beschick­ten Aus­stel­lun­gen stets die höchs­ten Aus­zeich­nun­gen. Das WANDERER-MOTORZWEIRAD ver­bin­det äus­sert ele­gan­te Form mit gedie­ge­ner, bewähr­ter Kon­struk­ti­on.
Ver­tre­ter: B. HENRICHMANN, BENTHEIM.
REAPARATUREN AN RÄDERN ALLER SYSTEME lässt prompt und sach­ge­mäss aus­füh­ren
B. Hen­rich­mann.


Bent­heim, den 23. Mai 1906.
BEKANNTMACHUNG.
Auf Grund der Poli­zei­ver­ord­nung vom 21. Juni 1902 wird bestimmt, daß die Land­stra­ße von Bent­heim nach Schüt­torf vom Rat­hau­se zu Bent­heim bis zum Hofe des Hof­be­sit­zers Vogel­sang zu Bau­er­schaft Bent­heim wegen Umbau­es vom 28. MAI bis 2. JUNI D. JS. EINSCHLIESSLILCH und VOM 5. JUNI BIS 7. JUNI CR., EINSCHLIESSLICH für Fuhr­wer­ke, Rei­ter und Rad­fah­rer gesperrt ist. Die­sel­ben haben wäh­rend die­ser Zeit den Weg am Voß’schen Stein­bruch und der Wind­müh­le vor­bei zu neh­men.
DER LANDRAT.
J. B.: KINDT.


Ver­pach­tung der Plät­ze in der Syn­ago­ge, dem Sonn­tag, den 27. d. Mts., nach­mit­tags 3 Uhr.
BENTHEIM, den 24. Mai 1906.
DER VORSTEHER.
S. NETER.


Die LIEFERUNG UND AUFSTELLUNG einer ca. 80m lan­gen eiser­nen Ein­frie­di­gung AN DER SÜDSEITE DES HIESIGEN SCHLOSSES soll min­dest­for­dernd ver­ge­ben wer­den. Zeich­nun­gen und Bedin­gun­gen lie­gen VOM 28. D. MTS. AN im Bureau des unter­zeich­ne­ten Rent­am­tes aus. Reflek­tan­ten auf die­se Lie­fe­rung wol­len OFFERTE BIS ZUM 5. JUNI CR. ein­rei­chen.
BENTHEIM, 23. Mai 1906.
FÜRSTLICHES BENTHEIM’SCHES RENTAMT.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 30.05.1906

Hier­durch beeh­re ich mich, erge­benst mit­zu­tei­len, daß ich das Eta­blis­semt HOTEL KAISERHOF ZU BENTHEIM nebst RESTAURANT, GARTEN und VERDECKTER KEGELBAHN über­nom­men habe.
Ich bit­te die geehr­te Ein­woh­ner­schaft von Bent­heim und Umge­gend sowie das ver­ehrl. rei­sen­de Publi­kum um güti­ges Woh­wol­len und Ver­trau­en, daß ich durch PROPERE und AUFMERKSAME BEDIENUNG und Lie­fe­rung NUR GUTER SPEISEN UND GETRÄNKE recht­fer­ti­gen wer­de.
Hoch­ach­tungs­voll
B. MÄHLMANN.


In Ange­le­gen­hei­ten der WASSERLEITUNG kön­nen wir mit­tei­len, daß die Grund­stü­cke auf dem Müh­len­kamp, auf wel­chem die bei­den sehr ergie­bi­gen Quel­len erbohrt wur­den, durch nota­ri­el­len Ver­trag ges­tern in den Besitz der Fir­ma O. SMREKER, Mann­heim, über­ge­gan­gen sind. Es han­delt sich um eine Flä­che von 5000 Qua­drat­me­ter.


Bent­hei­mer Zei­tung vom 25.07.1906

Bent­hei­mer Kreis­bahn -
VERGEBUNG.

Die Lie­fe­rung von

  1. ca. 1200 Stück Grenz­stei­nen sowie von
    ca. 190 Stück Kilo- und Hek­to­me­ter­stei­nen,
  2. von 26 Stück Nei­gungs­zei­gern,
    96 Stück War­nungs­ta­feln,
    50 Stück Wei­chen­mar­kier­pfäh­len,
    14 Stück Later­nen­pfäh­len
    für die Stre­cke Bent­heim-Gro­nau soll getrennt ver­ge­ben wer­den.

Bedin­gun­gen und Skiz­zen sind auf dem Bau­bu­reau der Bent­hei­mer Kreis­bahn ein­zu­se­hen bezw. erhält­lich. Die Offer­ten sind dort­selbst bis zum 15. AUGUST ein­zu­rei­chen.
BENTHEIM, am 18. Juli 1906.
Der Betriebs-Direk­tor.
Stemm­ler.


THEATER IN BENTHEIM
Im Saa­le des Herrn Fried­rich Lenzing.
Direk­ti­on PH. W. MÜLLER.

MITTWOCH, DEN 25. JULI (2. Abon­ne­ments-Vor­stel­lung):
DOPPEL-EHE.
Schwank in drei Auf­zü­gen von Kurt Kraatz.
Anfang 8 1/2 Uhr.

Bil­lets im Vor­ver­kauf sind in der Buch­hand­lung von A. Hel­len­doorn und in der Zigar­ren­hand­lung von Richard Wert­her zu haben.
Nächs­te Vor­stel­lung Frei­tag.


Ber­li­ner Bör­sen­zei­tung vom 15.08.1906


Bent­hei­mer Zei­tung vom 05.12.1906

Einen präch­ti­gen Ver­lauf hat das gut besuch­te STIFTUNGSFEST DES GESANGVEREINS “VIKTORIA” am Sonn­tag abend im Saa­le des Herrn Zeven­hui­zen. Das Fest­ko­mi­tee hat­te ein recht anspre­chen­des Pro­gramm auf­ge­stellt. Die Kon­zert­vor­trä­ge der Krie­ger­ver­eins­ka­pel­le lie­ßen nichts zu wün­schen übrig, und die Cou­plet- und thea­tra­li­schen Vor­trä­ge waren in bes­ten Hän­den. Die von zwei Damen aus­ge­führ­te humo­ris­ti­sche Sze­ne mit Gesang “Stadt und Land”, an der wir uns schon beim letz­ten Unter­stüt­zungs­abend des Krie­ger­ver­eins erfreu­en konn­ten und wel­che auf viel­fa­chen Wunsch in das Pro­gramm auf­ge­nom­men war, ern­te­te wie­der rei­chen Bei­fall. Des­glei­chen der Schwank “Die Her­ren der Schöp­fung”, des­sen ein­zel­ne Rol­len gut erfaßt waren, wir­kungs­voll durch­ge­führt wur­den und unge­heu­re Hei­ter­keit erreg­ten. Einen zwerch­fell-erschüt­tern­den Lach­erfolg hat­ten auch die bei­den Cou­plets “Groß­mutters Geschich­ten” und “Der Fin­ken­hahn”. Daß die gesang­li­chen Leis­tun­gen des Ver­eins “Vik­to­ria” unter Lei­tung des Herrn Leh­rer WIE­KING-Schüt­torf tadel­lo­se waren, braucht gar nicht beson­ders gesagt wer­den; sind wir doch gewohnt, von dem­sel­ben nur Gutes zu hören. Der Ver­ein brach­te “Abend­ständ­chen” von H. Ernst Rich­ter, “Nun leb’ wohl du klei­ne Gas­se” von Sil­cher, “Die Lie­be kann nicht enden” von Mer­kel, “Mein Hoch­land” von Fer­di­nand Frei­li­grat (?) und sodann in Gemein­schaft mit dem gleich­falls unter Lei­tung des Herrn WIEKING ste­hen­den Ver­ein “EINTRACHT”-Schüttorf “Der Jäger Abschied” von Men­dels­ohn und “Deut­sches Wei­he­lied” zum Vor­trag. Ein Mit­glied des fest­ge­ben­den Ver­eins erfreu­te durch den Solo­ge­sang des Lie­des “Abend­stil­le” von O. Fischer. Der Ball ein­ge­lei­tet durch eine wohl­ge­lun­ge­ne Fächer-Polo­nai­se, fand rege Betei­li­gung und ver­lief in rech­ter Fest­stim­mung. Es soll schon sehr — früh gewe­sen sein, alsd die letz­ten Teil­neh­mer den Saal ver­lie­ßen.


1907

Ber­li­ner Bör­sen­zei­tung vom 05.12.1907


Ber­li­ner Bör­sen­zei­tung vom 08.12.1907

1911

Ber­li­ner Tage­blatt vom 27.03.1911

Die fal­sche Prin­zes­sin. Unbe­fug­te Anma­ßung des Adels­prä­di­kats einer Prin­zes­sin v. Bent­heim-Stein­furt wur­de am Sonn­abend in der Ver­hand­lung des Schöf­fen­ge­richts in HANNOVER der Gemah­lin des Erb­prin­zen v. BENTHEIM-STEINFURT, Lil­ly Pau­li­ne, geb. Lang­er­feld, zur Last gelegt. In einer am 18. Okto­ber v. J. vor dem Notar Dr. Klei­ne in Han­no­ver auf­ge­nom­me­nen Urkun­de hat die Frau des Erb­prin­zen v. Bent­heim-Stein­furt sich dem Notar gegen­über als “PRINZESSIN” bezeich­net und hat die Urkun­de auch als Prin­zes­sin Lil­ly Pau­li­ne v. Bent­heim-Stein­furt, geb Lang­er­feld, unter­zeich­net. Sie ist die Toch­ter eines BÜRGERMEISTERS in Süd­deutsch­land und hei­ra­te­te vor etwa drei Jah­ren den Erb­prin­zen. Das in Fra­ge kom­men­de Hof­amt, das Kennt­nis von der Urkun­de neh­men muß­te, hat die unge­setz­li­che Bezeichnung“Prinzessin” gerügt und die gericht­li­che Ver­fol­gung ein­lei­ten las­sen. Das Gericht erkann­te gegen die Beschul­dig­te auf 50 Mark Geld­stra­fe, even­tu­ell fünf Tage Haft.

1912

Ber­li­ner Volks­zei­tung vom 06.12.1912

Die Ehe­af­fä­re des Prin­zen Eber­wyn zu Bent­heim.
Schei­dungs­kla­ge des Prin­zen.
(PRIVAT-TELEGRAMM)
Frank­furt a. M., 5. Dezem­ber.
Der frü­he­re Erb­prinz EBERWYN ZU BENTHEIM und Stein­furth, der sich im Okto­ber 1906 in Lon­don in “nicht stan­des­ge­mä­ßer” Ehe mit der Toch­ter des frü­he­ren Bür­ger­meis­ters von Heckes­wa­gen, Lil­ly LANGENFELD, ver­hei­ra­te­te, hat jetzt die EHESCHEIDUNGSKLAGE ein­ge­reicht. — Der Prinz hat vor sei­ner Ver­mäh­lung auf sein Erst­ge­burts­recht für sich und sei­ne etwa­igen Nach­kom­men ver­zich­tet und sich der Nach­fol­ge auf den gro­ßen Stamm- und Fami­li­en­gü­tern sei­nes Hau­ses gegen eine hohe jähr­li­che Ren­te bege­ben. Er stand als Leut­nant im Regi­ment Gar­de-du-Corps und nahm vor sei­ner Ver­mäh­lung sei­nen Abschied. Er steht im 31. Lebens­jahr. Sein um zwei Jah­re jün­ge­rer Bru­der Vik­tor Adolf, der jet­zi­ge Erb­prinz, ist Refe­ren­dar a. D. und steht als Leut­nant im 1. Gar­de-Ula­nen­re­gi­ment in Pots­dam, ein ande­rer Bru­der, der Prinz Karl, ist Leut­nant in der Gar­de-Maschi­nen­ge­wehr­ab­tei­lung in Pots­dam.

1916

Ber­li­ner Tage­blatt vom 25.03.1916

TUBANTIA-BENTHEIM. [Nach­druck ver­bo­ten]
Von GEH. RAT PROF. DR. A. NOLDA — BERLIN-WILMERSDORF.

Der Name des stol­zen hol­län­di­schen Schif­fes “TUBANTIA”, des­sen Unter­gang wir mit den stamm­ver­wand­ten Hol­län­dern tief bekla­gen, schwebt auf allen deut­schen Lip­pen. Nur weni­gen aber scheint bekannt zu sein, daß Tub­an­tia der latei­ni­sche Name einer guten alten deut­schen Graf­schaft und Kreis­stadt an der hol­län­di­schen Gren­ze und eines der ältes­ten deut­schen Fürs­ten­ge­schlech­ter BENTHEIM ist, das im Mit­tel­al­ter zu den mäch­tigs­ten und ange­se­hens­ten herr­schen­den Dynas­tien Nord­west-Deutsch­lands gehör­te. Aus Tub­an­ten­heim des frü­hen Mit­tel­al­ters wur­de mit der Zeit Tub­ant­heim, Bant­heim und schließ­lich end­gül­tig Bent­heim.

Schon aus CÄSAR und TACITUS wis­sen wir, daß die TUBAMTEN ein beson­ders tap­fe­rer, zäher und knor­ri­ger ger­ma­ni­scher Volks­stamm waren, des­sen Unter­jo­chung erst nach lang­wie­ri­gen schwe­ren, ver­lust­rei­chen Kämp­fen schließ­lich DRUSUS gelang.

HIC DRUSUS TUBANTIBUS LEGES DAT

- Hier gab Dru­sus den Tub­an­ten Geset­ze -

steht mit Rie­sen­buch­sta­ben in einen mäch­ti­gen Fel­sen hin­ter dem Schlos­se Bent­heim ein­ge­hau­en. Obwohl die Inschrift sicher jün­ge­ren Datums zu sein scheint, rate ich doch kei­nem Men­schen, in Bent­heim laut zu den­ken, daß sie viel­leicht doch nicht zu Dru­sus Zei­ten und auf des­sen Befehl in die­sen Fel­sen gehau­en wur­de. Ich glau­be, daß ihm das jeden­falls schlecht bekom­men wür­de!

Die Bent­hei­mer sind ein ruhi­ges, arbeit­sa­mes, kraft­vol­les Völk­lein, das haupt­säch­lich von der Land­wirt­schaft lebt. Hoch­ge­wach­se­ne, kno­chi­ge Gestal­ten mit etwas har­ten, aber nicht unschö­nen Gesichts­zü­gen. Die Frau­en tra­gen noch die schö­ne, alte, kleid­sa­me Bent­hei­mer Tracht. Im Fürst­li­chen Bade bedie­nen nur Bent­hei­me­rin­nen, meis­tens Töch­ter von sei­nen fürst­li­chen Ange­stell­ten, die die Tracht tra­gen müs­sen. Auf jeden Auf­trag, den man ihnen zu besor­gen gibt, ant­wor­ten sie in so lie­bens­wür­di­ger Wei­se mit den gemüt­li­chen hol­län­di­schen Wor­ten: As you believt, Myn­heer! Die hol­län­di­sche Spra­che herrscht übri­gens in der Graf­schaft vor, was nicht zu ver­wun­dern ist, da sie bis zur Grün­dung des Deut­schen Rei­ches wirt­schaft­lich voll­kom­men von Hol­land abhän­gig war. Die Stadt selbst macht einen fast rein hol­län­di­schen Ein­druck, wozu im Som­mer nicht wenig das Bade­pu­bli­kum, das fast nur aus Hol­län­dern besteht, bei­trägt.

Sehr beliebt sind in der nähe­ren und wei­te­ren Umge­bung die Bent­hei­mer Mop­pen, ein sehr schmack­haf­tes Kaf­fee­ge­bäck, das bei kei­ner Hono­ra­tio­nen­kaf­fee­ge­sell­schaft nicht nur Bent­heims, son­dern auch der benach­bar­ten Orte, bis nach Hol­land und West­fa­len her­ein, feh­len darf.

Die schmu­cken hol­län­di­schen Back­stein­bau­ten mit ihren knall­ro­ten Dach­zie­geln und mäch­ti­gen Fens­tern und Gie­beln leuch­ten weit hin­aus ins Land und schmie­gen sich an die­sen letz­ten hohen fel­si­gen Aus­läu­fer des Teu­to­bur­ger Wal­des wie die Küch­lein an ihre Hen­ne an. Alles über­ra­gend die alte gewal­ti­ge Schutz- und Trutz­burg Bent­heim, weit­hin das umlie­gen­de Land beherr­schend. Der Ein­druck ist beson­ders stark, wenn man vom Süden her, von dem letz­ten west­fä­li­schen Orte OCHTRUP im Wagen kom­mend, den mäch­ti­gen Fel­sen, gekrönt von dem stol­zen Schloß mit sei­nen hohen Zin­nen, steil und unver­mit­telt aus der umlie­gen­den Ebe­ne auf­stei­gend, zuerst erblickt. Vom Schlos­se aus genießt man einen pracht­vol­len Rund­blick. Nach Wes­ten grü­ßen die frucht­ba­ren Gefil­de der hol­län­di­schen Pro­vinz GELDERLAND, deren latei­ni­schen Namen GELRIA das Schwes­ter­schiff der “Tub­an­tia” führt. Nach Nor­den schweift der Blick in die üppi­gen Ems­lan­de, noch Osten ins lieb­li­che Osna­brück­sche und nach Süden in die west­fä­li­sche Schwes­ter­graf­schaft Stein­furt, in deren Haupt­stadt Burg­stein­furt die Bent­hei­mer ihren stän­di­gen Wohn­sitz auf­ge­schla­gen haben. Eine hal­be Stun­de nord­wärts grü­ßen die schmu­cken Gebäu­lich­kei­ten des fürst­li­chen Bades Bent­heim. In der Mit­te zwi­schen Stadt und Bad blitzt der Schie­nen­strang der Bahn RHEINE-ARNHEIM. Dort, wo die gro­ße Stra­ße, die von der Stadt zum Bade führt, den Schie­nen­strang schnei­det, liegt der statt­li­che Bahn­hof Bent­heim, der durch den Krieg als Grenz­sta­ti­on von und nach Hol­land eine unge­ahn­te Bedeu­tung erlangt hat.

Das Schloß Bent­heim ist wegen sei­ner Groß­ar­tig­keit und sei­ner wun­der­ba­ren Lage oft gemalt wor­den. Haupt­säch­lich von Hol­län­dern. Das bes­te Gemäl­de des Schlos­ses, das im Reichs­mu­se­um in Ant­wer­pen hängt, ent­stammt dem Pin­sel RUISDAELS.

Die ältes­ten Tei­le des Schlos­ses, das in sei­nen unter­ir­di­schen Tei­len ganz in den Fel­sen ein­ge­hau­en ist, wer­den auf das ach­te Jahr­hun­dert zurück­ge­führt. Wenn man sei­ne mäch­ti­gen Mau­ern, die an den gefähr­de­ten Stel­len bis zu neun Meter dick sind, anstaunt, ver­steht man, daß die Fes­te nie­mals durch Waf­fen­ge­walt bezwun­gen und des­halb nie­mals zer­stört wur­de. Sie galt im Mit­tel­al­ter als unein­nehm­bar. Ein fast zwei­hun­dert Meter tief in den Fel­sen getrie­be­ner Brun­nen­stol­len lie­fer­te immer reich­li­ches gesun­des Trink­was­ser, so daß die Besat­zung auch vor Ver­durs­ten geschützt war. Wäh­rend der bei­den Mona­te der Bent­hei­mer Bade­hoch­sai­son ver­legt die fürst­li­che Fami­lie seit zwan­zig Jah­ren ihr Hof­la­ger von Burg­stein­furt nach Bent­heim.

Die Stadt Bent­heim zählt rund 3000 und der Kreis, des­sen Gren­zen sich mit der alten Graf­schaft decken, unge­fähr 40 000 meist evan­ge­li­sche Bewoh­ner. In dem zweit­größ­ten Ort der Graf­schaft: NEUENHAUS hat Preu­ßens bedeu­tends­ter Finanz­mi­nis­ter v. MIQUEL das Licht der Welt erblickt.

Das Bad Bent­heim ist im Win­ter unbe­wohnt. Der Fürst hat noch das Recht, Titel zu ver­lei­hen. Aber nur an sei­ne Beam­te, die je nach ihrem Dienst­zweig Domä­nen­rat, Kam­mer­rat, Forst­rat und Hof­rat wer­den kön­nen. Um aber den Vor­sit­zen­den die­ses fürst­li­chen Direk­to­ri­ums aus­zu­zeich­nen und ihn auch äußer­lich als über den ande­ren Mit­glie­dern ste­hend zu kenn­zeich­nen, läßt der Fürst sei­nem ers­ten Rat­ge­ber gewöhn­lich vom König von Preu­ßen den Cha­rak­ter als Gehei­mer Regie­rungs­rat ver­lei­hen. Auch über eine bewaff­ne­te Macht ver­fügt Sei­ne Durch­laucht. Zu Burg­stein­furt besteht sie aus einem Unter­of­fi­zier, zwei Gefrei­ten und sechs Gre­na­die­ren wäh­rend Bent­heim sich mit einem Unter­of­fi­zier, einem Gefrei­ten und drei Gre­na­die­ren begnü­gen muß. Den Ober­be­fehl führt ein Ser­geant.

Die Sol­da­ten tra­gen die alte Uni­form von 1803, als Bent­heim media­ti­siert wur­de. Wun­der­bar anzu­schau­en mit hohen Blech­hel­men und Stein­schloß­ge­weh­ren mit rie­si­gen Bajo­net­ten. Die bewaff­ne­te Macht rekru­tiert sich aus Söh­nen von alten Ange­stell­ten des fürst­li­chen Hau­ses, die nach erfüll­ter Dienst­pflicht in Preu­ßen auch als Die­ner, Gärt­ner, Kut­scher, Arbei­ter usw. in die Fußtap­fen ihrer Väter tre­ten, und die, wenn es nötig ist, Uni­form anzie­hen. Zwei Gre­na­die­re tun aber immer Dienst als Schloß­wa­che. Das wech­selt unter den acht Sol­da­ten wöchent­lich. Zu Pfings­ten muß die Bent­hei­mer Hee­res­grup­pe in Burg­stein­furt ein­rü­cken, um die Ord­nung in dem pracht­vol­len fürst­li­chen Park mit sei­nen vor­treff­li­chen Erfri­schungs­häu­sern auf­recht zu erhal­ten. Dann fin­det näm­lich aus der nähe­ren und fer­ne­ren Umge­bung, von Hol­land, Coes­feld, Osna­brück, Müns­ter und noch wei­ter, eine wah­re Völ­ker­wan­de­rung mit Extra­zü­gen nach dem fürst­li­chen Park zur Fei­er des Pfingst­fes­tes statt …

Alle zehn Jah­re bekom­men die Sol­da­ten am Sams­tag vor Pfings­ten eine neue Uni­form. Eine beson­ders glän­zen­de Schau­stel­lung für die getreu­en Unter­ta­nen. Nach der Ein­klei­dung wird die Macht im Schloß­ho­fe in Para­de­stel­lung auf­ge­baut. Der Erb­prinz oder in sei­ner Ver­hin­de­rung ein ande­rer von Sei­ner Durch­laucht dem regie­ren­den Fürs­ten dazu befoh­le­ner Prinz muß die Sol­da­ten dem Fürs­ten in der neu­en Uni­form vor­füh­ren. Der Fürst selbst leg­te frü­her dazu die alte Bent­heim­sche Obers­ten­uni­form an und war­te­te im Prunk­saal des Stein­fur­ter Schlos­ses mit Unge­duld auf die fei­er­li­che prinz­li­che Mel­dung, daß alles zur Abhal­tung der Para­de bereit sei.

Die getreu­en Burg­stein­fur­ter Unter­ta­nen wohn­ten die­ser glän­zen­den mili­tä­ri­schen Schau­bie­tung in schul­di­ger Ehr­furcht und Begeis­te­rung bei, und alles klapp­te meis­tens tadel­los. Selbst der Para­de­marsch und das Prä­sen­tie­ren mit den unför­mi­gen schwe­ren Stein­schloß­ge­weh­ren, wobei die Schü­ler­ka­pel­le des fürst­lich Bent­heim­schen Gym­na­si­ums Arnol­dinum das Spiel rühr­te.

Für den abge­hetz­ten Men­schen der Welt­stadt mit ihrer ewi­gen Unru­he gibt es nichts Bes­se­res, wie ein Kur­auf­ent­halt in die­sem stil­len, wun­der­lieb­li­chen Bent­heim mit sei­ner idyl­li­schen Ruhe, sei­ner groß­ar­ti­gen Natur, sei­nen träu­me­ri­schen, duf­ten­den Wäl­dern, sei­nen präch­ti­gen, eigen­ar­ti­gen Ein­woh­nern und sei­nem vor­neh­men Schloß. Es gibt vie­le Bäder in Deutsch­land. Eines der lieb­lichs­ten und ruhigs­ten ist Bent­heim, das wie ein Veil­chen im ver­bor­ge­nen blüht.


Ber­li­ner Tage­blatt vom 05.07.1916

1920

Ber­li­ner Tage­blatt vom 06.09.1920

Daß man in Hol­land nicht schlecht lebt, ist nach­ge­ra­de satt­sam bekannt; den­noch kann der aus Deutsch­land Kom­men­de die Tat­sa­che kei­nes­wegs uner­wähnt las­sen. Schon in Bent­heim fängt der Din­ge gol­de­ne Ueber­fluß an, denn die hol­län­di­sche Gren­ze wirft, obwohl sie augen­schein­lich nur ein Was­ser­gra­ben oder stre­cken­wei­se gar nur eine ideel­le Linie ist, etwas wie einen Schlag­schat­ten auf das deut­sche Nach­bar­ge­biet. Ich sage “Schlag­schat­ten”, und es bleibt der Lese­rin unbe­nom­men, dabei an Schlag­sah­ne und ähn­li­che Köst­lich­kei­ten zu den­ken, die in der hol­län­di­schen Grenz­sta­ti­on Olden­zaal in Sinn und manch­mal auch Magen ver­wir­ren­der Fül­le auf­er­ste­hen. Am Büfett dort im Olden­zaa­ler Bahn­hof gibt es neben ande­ren Lecker­bis­sen von durch­aus nicht “mitt­le­rer Art und Güte”, wie sie das Gesetz sie bei uns befiehlt, wirk­li­che Lecker­bis­sen von einer Qua­li­tät, wie ich sie seit sechs Jah­ren nur in Prag noch antraf, zum Bei­spiel eine betö­ren­de Sache: Wind­beu­tel mit Scho­ko­la­den­guß und sah­ni­ger Creme­fül­lung, ein­fach ein Traum von Gebäck, eine Ver­füh­rung, ein Gedicht. Wenn die übri­ge hol­län­di­sche Lite­ra­tur, von der ich nicht viel weiß, auf der­sel­ben Höhe steht, soll sie sehr geprie­sen sein.

1921

Ber­li­ner Bör­sen­zei­tung vom 28.05.1921

- Die Schlaf­wa­gen im Som­mer­fahr­plan. Mit der Ein­füh­rung des Som­mer­fahr­plans tre­ten auch im Ver­kehr der Schlaf­wa­gen in den Schnell­zü­gen eine Rei­he von Ver­än­de­run­gen ein. Die wich­tigs­ten die­ser Ände­run­gen sind bis jetzt die fol­gen­den: Der Schlaf­wa­gen BERLIN — BENTHEIM, der bis­her in den Schnell­zü­gen D 38/39 gefah­ren wur­de, ver­kehrt vom 1. Juni in den Schnell­zü­gen D 10 und D 9, und zwar nicht mehr bis Bent­heim, son­dern bis nach AMSTERDAM. Zwi­schen BERLIN und NÜRNBERG wird in dem Schnell­zug­paar D 26 und D 21 (Berlin=München) ein neu­er Schlaf­wa­gen­dienst ein­ge­rich­tet. Eben­so wer­den zwi­schen MÜNCHEN und FRANKFURT a. M. sowie zwi­schen AMSTERDAM und BASEL neue Schlaf­wa­gen ver­keh­ren. Der bis­her vom Anhal­ter Bahn­hof in den Zügen D 38 und D 37 ver­keh­ren­de Schlaf­wa­gen BERLIN-MANNHEIM und zurück fällt vom 1. Juni ab aus, da auf fast der glei­chen Stre­cke ab Pots­da­mer Bahn­hof zwei Schlaf­wa­gen mit glei­chen Zie­len ver­keh­ren. Von der zum 1. Juni in Kraft tre­ten­den Tarif­er­hö­hung wer­den die Bett­kar­ten im all­ge­mei­nen aus­ge­nom­men blei­ben. Nur in eini­gen Schlaf­wa­gen­ver­bin­dun­gen mit dem Aus­lan­de wird eine Erhö­hung der Bett­kar­ten­prei­se ein­tre­ten. Zum 1. k. M. wird im Schlaf­wa­gen­ver­kehr nur die Gebühr für tele­gra­phi­sche Bestel­lung von Bett­plät­zen erhöht, die von die­sem Zeit­punkt an ein­schließ­lich der Ant­wort auf 4,50 Mk. erhöht wird. Zur Platz­ver­tei­lungs­stel­le für sämt­li­che von Ber­lin abfah­ren­den Schlaf­wa­gen der Reichs­ei­sen­bahn­ver­wal­tung wie auch der Mitro­pa ist jetzt das Mit­tel­eu­ro­päi­sche Rei­se­bu­reau am Pots­da­mer Bahn­hof (Tele­gramm­an­schrift Rei­se­amt Ber­lin) bestimmt wor­den.


Ber­li­ner Volks­zei­tung vom 05.11.1921

Bril­lan­ten als — But­ter­brot­be­lag.
Rei­se­ge­bäck oder Han­dels­wa­re?
Um die­se Fra­ge dreht es sich in einem Straf­ver­fah­ren wegen VERBOTENER AUSFUHR VON BRILLANTEN UND SCHMUCKSTÜCKEN, das die 7. Straf­kam­mer des Land­ge­richts I beschäf­tig­te.

Die Kri­mi­nal­po­li­zei hat­te im März d. J. davon Kennt­nis erhal­ten, daß der hol­län­di­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge Kauf­mann POLLACK aus Ams­ter­dam, im Begrif­fe war, erheb­li­che Men­gen von Schmuck­sa­chen und unge­faß­ten Bril­lan­ten nach Hol­land zu ver­schie­ben. Ein Beam­ter reis­te ihm nach und beob­ach­te­te ihn. Bei der genau­en Unter­su­chung an der Gren­ze in Bent­heim fand man 44 LOSE BRILLANTEN in einem FEUERZEUG ver­bor­gen. Als Pol­lack bei der Durch­su­chung in auf­fäl­li­ger Wei­se zu früh­stü­cken begann, schöpf­te der Beam­te Ver­dacht und unter­zog das BUTTERBROD einer Kon­trol­le. Zur all­ge­mei­nen Ueber­ra­schung befan­den sich auf dem Brot in die But­ter ein­ge­drückt WEITERE LOSE BRILLANTEN und sogar DREI BRILLANTRINGE UND EINE BROSCHE. Pol­lack erklär­te die­se eigen­ar­ti­ge Trans­port­me­tho­de damit, daß er Furcht vor den inter­na­tio­na­len D‑Zug-Die­ben gehabt habe. Dies ret­te­te jedoch die Juwe­len, wel­che einen Wert von l 1/2 MILLIONEN MARK hat­ten, nicht vor der Beschlag­nah­me. Da gegen Pol­lack, der in Hol­land blieb, kei­ne Ankla­ge erho­ben wer­den konn­te, wur­de zwecks Ein­zie­hung der Juwe­len zuguns­ten des Rei­ches das soge­nann­te OBJEKTIVE VERFAHREN ein­ge­lei­tet. Vor Gericht mach­te der Rechts­bei­stand für den Ange­klag­ten gel­tend, daß die Schmuck­sa­chen aus­schließ­lich zum PERSÖNLICHEN GEBRAUCH des Pol­lack und sei­ner Ehe­frau bestimmt und auch schon län­ge­re Zeit getra­gen gewe­sen sei­en. Sie sei­en des­halb nicht als dem Aus­fuhr­ver­bot unter­lie­gen­de und anmel­de­pflich­ti­ge Han­dels­wa­re, son­dern als REISEGEPÄCK im Sin­ne des ZOLLTARIFGESETZES anzu­se­hen.

Das Gericht hob in Anleh­nung an das Gut­ach­ten des Finanz­sach­ver­stän­di­gen, Regie­rungs­rat BANDOW, dem Antra­ge des Ver­tei­di­gers ent­spre­chend die Beschlag­nah­me der losen Bril­lan­ten auf und erkann­te ledig­lich auf EINZIEHUNG von drei Bril­lant­rin­gen, die der Ange­klag­te nach sei­ner eige­nen Anga­be kurz vor sei­ner Abrei­se in einem SCHIEBERKAFFEE in der Fried­rich­stra­ße gekauft hat­te.

1922

Ber­li­ner Tage­blatt vom 07.02.1922

Die Lage in den Hotels.
45 000 Mark für eine Auto­fahrt nach Bent­heim.

Ver­hält­nis­mä­ßig wenig wer­den die gro­ßen Ber­li­ner Hotels von den gegen­wär­ti­gen Streiks berührt. Sie bie­ten sogar sol­che Vor­tei­le, daß man­che in Ber­lin leben­den Pri­vat­per­so­nen sich leb­haft um Auf­nah­me in den Hotels bewer­ben. Die­se Wün­sche kön­nen nicht erfüllt wer­den, da die Luxus­ho­tels sämt­lich bis auf den letz­ten Platz besetzt sind.

Die gro­ßen Hotels haben zum Teil eige­ne elek­tri­sche Licht­an­la­gen; wo eine sol­che nicht vor­han­den ist, ste­hen noch aus frü­he­rer Zeit die Not­be­leuch­tun­gen zur Ver­fü­gung, so daß aus der Beleuch­tungs­fra­ge bis jetzt noch kei­ne son­der­li­chen Unzu­träg­lich­kei­ten ent­stan­den sind. Auch an Was­ser man­gelt es ihnen nicht. Sie haben auf ihrem Dach rie­si­ge Was­ser­re­ser­voirs, die für ein bis zwei Tage den gesam­ten Bedarf des Hotels decken. Die Auf­fül­lung die­ser Reser­voirs erfolgt aus eige­nen Brun­nen mit elek­tri­scher Kraft. Wo die­se nicht hin­reicht, kann durch Loko­mo­bi­le das Was­ser hin­auf­ge­pumpt wer­den. Das Aus­wär­ti­ge Amt hat einem Hotel, das beson­ders vie­le Mit­glie­der von Enten­te­kom­mis­sio­nen beher­bergt, die Hil­fe­leis­tung der Feu­er­wehr ange­bo­ten, damit die­se mit einer Druck­pum­pe das Was­ser­re­ser­voir füllt. Trotz­dem haben in einem der ers­ten Hotels, das aller­dings zur Ker­zen­be­leuch­tung grei­fen muß­te, man­che dort woh­nen­den Her­ren der Entente die klei­nen Stö­run­gen sehr ungnä­dig auf­ge­nom­men. Wäh­rend die einen mit Ruhe und Ver­nunft in die Ver­hält­nis­se sich schick­ten, haben ande­re erreg­te Auf­trit­te mit der Direk­ti­on her­bei­ge­führt, die nichts wei­ter tun konn­te, als die Her­ren an die Reichs­ver­mö­gens­ver­wal­tung zu wei­sen, damit die­se für die Wie­der­her­stel­lung des Kom­forts sor­ge.

Der größ­te Teil der Hotel­gäs­te sitzt wegen des Eisen­bah­ner­streiks fest, aber trotz­dem REISEN TÄGLICH GÄSTE AB UND KOMMEN NEUE An. Ges­tern sind MEHRERE D‑ZÜGE VON BERLIN ABGELASSEN, so nach Köln, Königs­berg und Stet­tin; der Köl­ner Zug führ­te sogar einen Spei­se­wa­gen mit sich. Aller­dings fah­ren die­se Züge mit ver­min­der­ter Geschwin­dig­keit. Die­se Fahr­ge­le­gen­heit ist bis auf den letz­ten Platz aus­ge­nützt wor­den. Vie­le Gäs­te der ers­ten Hotels, die genü­gend zah­lungs­kräf­tig sind und ihre Abrei­se nicht auf­schie­ben kön­nen, MIETEN EIN PRIVATAUTO und fah­ren mit die­sem von dan­nen. Ein gro­ßes Hotel, Unter den Lin­den, ver­las­sen auf die­se Wei­se täg­lich unge­fähr 25 Per­so­nen. Ein Fahrt­ki­lo­me­ter kos­te­te durch­schnitt­lich 23 Mark; unter der güns­ti­gen Kon­junk­tur hat sich die­ser Preis in den letz­ten Tagen auf 30 Mark er- höht. Da die Rück­fahrt mit­be­zahlt wer­den muß, kos­tet jetzt EIN PRIVATAUTO NACH BENTHEIM AN DER HOLLÄNDISCHEN GRENZE 45 000 bis 50 000 Mark. Ein Aus­län­der, der die­se Fahrt aus­führ­te, fuhr nach­mit­tags von dem Hotel ab, über­nach­te­te in Han­no­ver und traf am nächs­ten Abend in Bent­heim ein. Die Fahrt war, wie der Gast dem Hotel tele­gra­phisch mit­teil­te, ohne Zwi­schen­fall von­stat­ten gegan­gen. Doch erlei­den man­che Autos unter­wegs sehr unan­ge­neh­me Pan­nen oder blei­ben im Schnee ste­cken. Immer­hin ist die Nach­fra­ge nach Pri­vat­au­tos für Ueber­land­fahr­ten so groß, daß gegen­wär­tig GESCHLOSSENE Wagen gar nicht oder äußerst schwer zu mie­ten sind.

1945

Ham­bur­ger Zei­tung vom 02.03.1945