Die Bentheimer Bürgerstiftung möchte den vorhandenen „Skulpturenpfad“ gerne ergänzen. Dafür braucht sie aber mehr Unterstützung aus der Bevölkerung.
Bad Bentheim. Eins steht fest: Das Projekt „Skulpturenpfad“ der Bad Bentheimer Bürgerstiftung stößt auf reges Interesse. Zusammen mit 15 interessierten Bürgerinnen und Bürgern haben Kuratoriumsmitglieder am Donnerstag im Hotel Berkemeyer weitere Anregungen für das Vorhaben gesammelt. Dr. Angelika Rieckeheer wünscht sich eine noch intensivere Bürgerbeteiligung. Das sei wichtig für die Akzeptanz des Skulpturenpfades in der Bevölkerung, findet Kuratoriumsvorsitzende Rieckeheer, die den Abend moderierte.
Mit dem Kunstprojekt soll der Bentheimer Sandstein in seiner historischen und kulturellen Bedeutung wieder ins Bewusstsein rücken. „Hier ist die Wiege des Sandsteins“, sagte Rieckeheer, das sei ein dickes Pfund. Offenes Vorbild für die Idee ist der Skulpturenpfad „Kunst am Deich“ rund um den Jadebusen, der die Schöpfung zum Thema hat. Am Donnerstagabend entbrannte schnell eine rege Diskussion darüber, inwieweit Vorgaben die künstlerische Freiheit bei der Gestaltung der Skulpturen einschränken dürfe.
Der Pfad soll an den schon vorhandenen Skulpturenpfad in der Innenstadt anknüpfen. Die geplante Route verläuft an bestehenden Wanderwegen von Bad Bentheim nach Gildehaus und ist zusammen mit ausführlicher Information zu dem Projekt auf der Webseite der Bürgerstiftung einsehbar. Es sei daran gedacht, Werke von imposanter Größe (mehr als zwei Meter Höhe) zu installieren, so Rieckeheer. Das Vorhaben wird mit dem VVV Gildehaus und dem VKV Bad Bentheim abgeglichen, denn die Standorte der Skulpturen sollen in dem überarbeiteten Wanderkarten-Plan aufgenommen werden.
Sollen die Skulpturen an Ort und Stelle entstehen oder an einem zentralen Arbeitsplatz? Steinmetz Thomas Lindner und Bildhauerin Petra Röseler-Lansmann gaben zu bedenken, dass Stromanschluss, Wasser und auch sanitäre Anlagen wichtig seien. Eine weitere Fülle von Anregungen erhofft sich Kuratoriumsmitglied Peter Pille. Wichtig sei, viele Menschen aus Bad Bentheim an einen Tisch zu bekommen, unterstrich er das Anliegen der Bürgerstiftung. Profis oder Hobbykünstler? Auch diese Frage und die nach einem Thema, quasi als Klammer, beschäftigte die Runde. Man solle den Künstlern die Freiheit lassen, aber unbedingt auf Qualität achten, plädierte Horst Hollstein und sprach sich dafür aus etwas zu schaffen, das langfristig eine Bedeutung habe. Röseler-Lansmann hingegen forderte Eckdaten für die Künstler. Mehrfach wurde der Wunsch nach einem regional-historischen Bezug geäußert. „Warum jemanden eingrenzen, wenn letztlich ein Gremium über den Vorschlag entscheidet?“, stellte Heinz Bornemann schließlich in den Raum.
Auf großes Interesse stieß Hollsteins Vorschlag, Max Hollein, den Direktor des Frankfurter Städel Museums für das Projekt zu gewinnen. Der in Frankfurt aufgewachsene Hollstein hat hier persönliche Kontakte und will sich kümmern. „Selbst, wenn Hollein lediglich die Schirmherrschaft übernähme, würde das die richtige Qualität von Künstlern anziehen“, erklärte Hollstein gegenüber den GN. Damit Künstlerinnen und Künstler sich mit Ort und Idee auseinandersetzen können, wird ein Künstlersymposium angestrebt.
In einem nächsten Schritt sollen jetzt die Grundlagen für eine Ausschreibung erarbeitet werden. Hier sucht die Bürgerstiftung noch fachlich versierte Mitstreiter. Darüber hinaus können sich alle melden, die interessiert sind, sich bei dem Skulpturenprojekt einzubringen.
Kontakt ist möglich über die Webseite der Bürgerstiftung www.buergerstiftung-badbentheim.de, telefonisch unter (05922) 6758 oder per E‑Mail: kuratorium@buergerstiftung-badbentheim.de.
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