Von Frauke Schulte-Sutrum
Eine Nacht, neun Museen, jede Menge Kultur: Gleich neun Institutionen nehmen an der ersten Bad Bentheimer „Kulturnacht“ am 19. Oktober teil. Die Museen bieten Führungen, Lesungen oder Konzerte an. Das Projekt wird von der Bürgerstiftung organisiert.
Bad Bentheim. „Bei einem ersten Treffen haben sich alle Museumsbetreiber direkt bereit erklärt, mitzumachen“, freuen sich Dr. Angelika Rieckeheer und Peter Pille von der Bad Bentheimer Bürgerstiftung im Gespräch mit den GN. Die „Bentheimer Kulturnacht“ ist das erste Projekt der Stiftung, die im Februar gegründet wurde (die GN berichteten). Sie tritt somit erstmals an die Öffentlichkeit. Am 19. Oktober öffnen von 18 bis 23 Uhr neun Museen in Bentheim und Gildehaus ihre Türen und laden zu zahlreichen Angeboten ein. Der Eintritt sowie ein Bus-Transfer sind kostenlos. „In den Museen werden allerdings Spendenboxen aufgestellt. Der Erlös geht an die Bürgerstiftung – für weitere Projekte“, erläuterte Angelika Rieckeherr.
RWE Deutschland unterstützt die erste Bad Bentheimer „Kulturnacht“ als Hauptsponsor. „Zum Selbstverständnis unseres Unternehmens gehört auch, dass wir unsere soziale und gesellschaftliche Verantwortung in der Region wahrnehmen“, meinte RWE-Kommunalbetreuer Hermann-Josef Jansen. Er freue sich daher, dass die RWE die „Kulturnacht“ unterstützen könne. Folgendes wird am 19. Oktober angeboten:
Otto-Pankok-Museum: Neben den Werken des expressionistisch-realistischen Malers und Grafikers Otto Pankok stellt sich das Gildehauser Museum ab 18 Uhr vor und lädt um 19 Uhr sowie 20.30 Uhr zu einer Führung ein. Um 20 und 21.15 Uhr ist ein musikalisches Programm mit Klaus Tecklenburg am Piano und Gesang von David Vick vorgesehen. Ab 22 Uhr sind die Gäste zu einer Plauderrunde zum Thema „Muss Kunst etwas leisten“ eingeladen.
Sandstein-Museum: Im Sandstein-Museum an der Funkenstiege lassen sich Bildhauer beim Bearbeiten des Bentheimer Sandsteins über die Schulter schauen. Außerdem kann das Museum auf eigene Faust oder in kostenlosen Führungen um 18.30 Uhr (für Eltern und Kinder), 20 Uhr und 21.30 Uhr erkundet werden.
Burgmuseum/Kronenburg: Die Installation von Ruisdael-Stipendiatin Saskia Noor kann während des ganzen Abends besichtigt werden. „Fachkundige Kunstsprecherinnen werden die vielschichtige Installation begleiten“, heißt es vonseiten der Bürgerstiftung. Im Waldecker Zimmer in der Kronenburg spielen zudem um 19 Uhr und 21 Uhr Daphne Hades und das „ArtEZ“-Gitarrenquartett barocke, klassische und moderne Stücke.
Galerie Haus 34A: Das Haus 34A in der Ochtruper Straße zeigt zurzeit Kreidezeichnungen der Künstlerin Petra Morenzi zum Thema „Doppelfigur“. Darauf wollen sich Christiane Nitsche und Guido Schräder auf literarische und musikalische Weise beziehen.Bentheimer Atelier: „Türen der Welt“ heißt die aktuelle Ausstellung im Bentheimer Atelier in der Wilhelmstraße. Der Sammler Dr. Klaus Räder wird zu den verschiedenen Artefakten etwas vortragen und die Zuhörer mit auf eine Reise in ferne Länder nehmen.
Hartmann-Museum: Das Friedrich-Hartmann-Museum am Mühlenberg in Gildehaus stellt sich um 18.30 Uhr zunächst selbst vor und bietet um 19.30 Uhr und 22 Uhr Führungen durch die Mühle an. Ab 20.30 Uhr liest Bürgermeister Dr. Volker Pannen aus dem Buch „Das Gespenst von Canterville“. Musikalisch begleitet wird er dabei vom Leiter der Musik-Akademie Obergrafschaft, Bodo Wolff. Um 21 Uhr informiert das Museum über Geschichtliches zur Mühle und Biografisches zum Künstler.
Haus Westerhoff: Aktuell ist im Haus Westerhoff in der Heerestraße die Gemeinschaftsausstellung „Licht und Schatten“ des Bentheimer Fotoclubs zu sehen. „Passend zum Thema organisiert der Club etwa einstündige Führungen durch die Altstadt, um Tipps und Tricks zur Fotografie bei Nacht zu vermitteln“, heißt es im Flyer zur „Kulturnacht“. Neben dem Fotoapparat sollten Interessierte auch Stativ und Taschenlampe mitbringen. Die Führungen beginnen um 20 Uhr, 21 Uhr und 22 Uhr. Im Ackerbürgerhaus gibt die Familie Mann derweil Einblicke in die wechselvolle Geschichte des alten Gebäudes.
Ostmühle und Backhaus: Die Müller werden durch die Ostmühle kurze Führungen anbieten. In dem benachbartem Backhaus wollen Freizeitbäcker das historische Gebäude vorstellen. Außerdem erhalten die Besucher eine Kostprobe des dort gebackenen Steinofenbrotes.
Museum am Herrenberg: Besuchern im Museum am Herrenberg, das im Mai von Sammler und Stifter Rolf Sawatzki eröffnet wurde, wird ein Überblick über die niederländische Malerei vom 17. bis zum 19. Jahrhundert geboten. Kurze Lesungen zu den jeweiligen Epochen runden den Exkurs ab. Die jeweils halbstündigen Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr, 19 Uhr und 21 Uhr. Jan Riestenpatt von den Freilichtspielen Bad Bentheim trägt im Anschluss an die Führungen Balladen und Gedichte vor.Nähere Informationen sind in dem Kulturnacht-Flyer zu finden, die im gesamten Stadtgebiet ausgeteilt wurden. „Den Flyer sowie unseren ersten Stifterbrief hat dankenswerterweise die Werbeagentur Pauling für uns gestaltet“, freut sich Peter Pille über das Engagement und die Unterstützung aus der Bürgerschaft.
Kostenloser Shuttle-Service
Während der ersten Bad Bentheimer „Kulturnacht“ wird ein Shuttle-Service angeboten. Die Hinfahrt wird zu jeder vollen Stunde, letztmalig um 22 Uhr, angeboten. Die Rückfahrt erfolgt zu jeder halben Stunde, die letzte um 22.30 Uhr. Folgende Haltestellen werden angefahren:
- Spielbank, Ochtruper Straße 34a
- Busbahnhof Rathausplatz
- Wittenbrink, Wilhelmstraße 82
- Gildehaus (Neuer Weg/Apotheke)
- Parkplatz Ostmühle
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