Von Frauke Schulte-Sutrum — Bad Bentheim.
Bereits mehr als 80 Bürger zeigen Interesse an der geplanten Bürgerstiftung Bad Bentheim für Kunst und Kultur. Nicht nur das: “Sie haben auch zugestimmt, sich mit einem Stiftungsbetrag von je 1000 Euro an der Gründung zu beteiligen”, erzählt Dr. Angelika Rickeheer, eine der Initiatorinnen im Gespräch mit den GN. Durch diesen einmaligen steuerbegünstigten Betrag werden diese “Geber” Mitglied der Stifterversammlung “auf Lebenszeit”. 50 Interessenten hatten sich die Initiatoren zunächst mindestens erhofft. Da es nun mehr sind, sehen sie ihre Idee einer gemeinnützigen Stiftung auf einem guten Weg. Dennoch sind sie noch immer auf der Suche nach weiteren engagierten Gründungsstiftern.
Nach der gut besuchten Informationsveranstaltung, bei der Mitte Oktober die Initiatoren der Bürgerstiftung über den Stand der Vorbereitungen für die Gründung berichtet hatten, fand jetzt ein Treffen mit Prof. Dr. Burkhard Küstermann, Leiter der “Initiative Bürgerstiftungen” statt. Das Kompetenzzentrum mit Sitz in Berlin berät bundesweit Stiftungen von Bürgern für Bürger. Peter Pille, Dr. Bernd Ortloff, Monika Kappelhoff und Angelika Rieckeheer, vier der sechs Initiatoren, zeigten sich nach dem Gespräch mit Burkhard Küstermann zuversichtlich und hoch motiviert: “Er hat uns wertvolle Anregungen gegeben sowohl für das Gründungsverfahren als auch für die spätere Projektarbeit”, meinte Angelika Rickeheer.
Bei dieser Gelegenheit präsentierten die Initiatoren den druckfrischen Flyer, der die Öffentlichkeit über die Organisation und Aufgaben der Stiftung informieren soll. Die Informationsbroschüren werden ab sofort im Stadtgebiet verteilt und liegen auch bei Banken, Sparkassen und in Geschäften sowie im Rathaus aus.
“Wir wollen die Menschen für die Historie der Stadt und die Natur unserer Region begeistern. Wenn wir auf Dauer Kapitalkraft erlangen, können wir unabhängig vom Stadtsäckel zahlreiche Projekte verwirklichen”, machten die Initiatoren ihr Anliegen deutlich. Ein Kuratorium, das von der Stifterversammlung gewählt wird, soll die Geschäfte für die Stiftung ehrenamtlich führen. Es soll über die Verwendung der Erträge aus dem Kapital und von Spenden entscheiden.
Die Stiftung möchte sich vor allem für Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung, Jugend- und Seniorenhilfe sowie Brauchtum und Heimat einsetzen. “Dafür brauchen wir noch engagierte Bürger, denn schon der ehemalige Justizminister Niedersachsens, Christian Pfeiffer, sagte einmal: ‚Wenn sich in den Städten die Ideenreichen, die Zeitreichen und die Geldreichen unter dem Dach von Bürgerstiftungen zusammenfinden, dann entsteht von unten die Kraft, die wir zur Bewältigung der aktuellen Krisen so dringend brauchen?”, meinte Angelika Rickeheer.
Die Stiftung wird nach ihrer Gründung ihren Sitz zunächst im Rathaus, später dann im geplanten Jugend- und Kulturzentrum an der Kirchstraße 10 erhalten. Zur Gründungsversammlung laden die Initiatoren am 19. Februar in das Kurhaus Bad Bentheim alle interessierten Bürger ein.
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