Sehr zufrieden ist die Bürgerstiftung für Bildung und Kultur mit dem Verlauf des Jahres 2014. „Wir haben einiges erreicht und sind froh über die vielfältige Unterstützung“, betonten drei der fünf Kuratoriumsmitglieder.
Bad Bentheim. Im Februar 2013 hat sich die Bürgerstiftung gegründet, 80 Gründungsmitglieder zahlten jeweils 1000 Euro ein, dazu kamen im Laufe der Zeit acht Zustifter, die die gleiche Summe beisteuerten. „Doch allein mit den niedrigen Zinsen aus dem Stiftungskapital könnten wir unsere Arbeit nicht leisten“, betonen Dr. Angelika Rieckeheer, Peter Pille und Dr. Bernd Ortloff vom fünfköpfigen Kuratorium, das für die ordnungsgemäße Verwendung der Mittel verantwortlich ist. Dass viele Bürger darauf vertrauen, lässt sich an der Höhe der Spenden ablesen: Die Bürgerstiftung konnte sich über eine gut fünfstellige Sponsoring-Summe freuen, mit der sich die zahlreichen Projekte finanzieren ließen, die allesamt gut bei der Bevölkerung und den Interessierten ankamen. Eine Großspende von 60.000 Euro sollte dabei gezielt dem neuen sozio-kulturellen Zentrum zugutekommen.
Künftig Büro im soziokulturellen Zentrum
Die offizielle Einweihung des soziokulturellen Zentrums ist für das Frühjahr geplant, dann soll die Bürgerstiftung dort auch einen Büroraum nutzen können, was ebenso für die Veranstaltungsräume gilt. „Für viele Bürgerstiftungen sind die Bürokosten das größte Problem, weil sie viel Geld kosten“, weiß das Kuratorium aus Treffen mit anderen Stiftungen. Die würden oft staunen über die vielfältigen Hilfen von Kommune, Vereinen und Spendern. Zuletzt ist eine vierstellige Spende für Sprachkurse von Flüchtlingen eingegangen. Denn auch die Bürgerstiftung engagiert sich für die Arbeit des Arbeitskreises Zuwanderung und will dessen Wirken nach Kräften unterstützen, finanziell und personell. Dafür will man gezielt Menschen gewinnen, die ihre Kompetenzen und ihre Zeit für diese Arbeit einbringen wollen. „Auf diese Art wollen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten der Fremdenfeindlichkeit entgegenwirken“, setzt Peter Pille auf gezielte Hilfen, um die Lese- und Schreibkompetenz von Migranten zu unterstützen. Es ist auch daran gedacht, unter dem Motto „Bad Bentheimer Talente“ Patenschaften zu übernehmen. Dabei ist nicht nur an Flüchtlinge gedacht.
„Haus der kleinen Forscher“
Wie schon Ende 2013 angekündigt, stand im Mittelpunkt der Aktivitäten das Projekt „Haus der kleinen Forscher“, mit dem Kinder spielerisch an die Naturwissenschaften herangeführt werden sollen. Die zur Verfügung gestellten Mittel nutzten die Grundschule Bad Bentheim, die Grund- und Hauptschule Gildehaus sowie die Eylardusschule, um pädagogische Fachkräfte kontinuierlich fortzubilden. Im Juli 2014 bildeten sich 13 Lehrerinnen in einem ersten Workshop zum Thema „Wasser“ fort. Alle drei Grundschulen haben sich bereit erklärt, an einem zweiten Workshop im Frühjahr 2015 teilzunehmen. Danach ist eine Zertifizierung der Schulen möglich. Die Bürgerstiftung bedankt sich in diesem Zusammenhang bei den Stadtwerken Schüttorf und der Firma Urenco für die Finanzierung der Workshops und der Materialkosten in diesem Jahr.
Große Beteiligung am Bürgerbrunch
Riesig gefreut hat sich die Stiftung, dass sich mehr als 300 Bürger, darunter viele Kinder, auf dem Herrenberg beim ersten Bürgerbrunch ein opulentes Frühstück schmecken ließen. Das hat die Organisatoren ermutigt, über eine Neuauflage vielleicht 2016 nachzudenken. Auch wenn das Ziel nicht erreicht wurde, einen nennenswerten Überschuss für die Kinder- und Jugendarbeit zu erzielen. Dafür waren die Kosten – trotz der Spenden – zu hoch. Ein Ziel sehen die Verantwortlichen aber dennoch erreicht: Mit dieser Freiluftveranstaltung sei es gelungen, noch weiter aus dem Schattendasein herauszutreten. Erfolgreicher war die Bürgerstiftung dagegen mit der ersten Bad Bentheimer Kulturnacht, weil der Überschuss der Musik Akademie zur Verfügung gestellt werden konnte. Geplant ist, im Herbst 2015 erneut eine Kulturnacht auf die Beine zu stellen. Sehr gut läuft auch der Verkauf des Schulbuches aus dem Jahr 1821, das vor kurzem in Zusammenarbeit mit der Druckerei Hellendoorn neu aufgelegt wurde.
Förderbeschlüsse für 2015
Für das nächste Jahr hat das Kuratorium bereits zwei Förderbeschlüsse gefasst: Erstmals wird die Bürgerstiftung in die Förderung des seit vier Jahren mit großem Erfolg veranstalteten Kinder- und Jugendkulturpreises mit einem Betrag von 1500 Euro einsteigen. Der Theatergruppe des Burg-Gymnasiums ist für die geplante Aufführung eines Musicals ein Betrag von 500 Euro zugesagt. Das alles ist auch unter www.buergerstiftung-badbentheim.de nachzulesen, denn es wird auf größtmögliche Transparenz Wert gelegt. Deshalb wird die Website auch regelmäßig aktualisiert. In diesem Zusammenhang freut sich die Stiftung über die wertvolle Unterstützung eines Studenten der Geo-Informatik. Ohnehin ist die Bürgerstiftung auf Kooperationspartner aller Art angewiesen, auch wenn sie von der Kommune, von Parteien oder Religionsgemeinschaft unabhängig ist. Sie setzt dabei vor allem auf die Kooperation mit allen Kultur tragenden Vereinen.
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