Der “Zedler” ist zwar bei Weitem das bedeutendste Lexikon des 18. Jahrhunderts, aber die Wirkmächtigkeit hat im Laufe der vergangenen 260 Jahre stark abgenommen: vorhandene Exemplare wurden aufgrund ihrer zunehmenden Seltenheit unter Verschluss gehalten, in die Depotbereiche von Bibliotheken verbannt. Auch der verdienstvolle, von der Akademischen Druck- u. Verlagsanstalt 1994–1999, Graz, gedruckte Reprint konnte daran wenig ändern, weil die 68 in Leinen bzw. Leder gebundenen Bände einen hohen Preis hatten.
Erst die Digitalisierung und das Einstellen ins Internet macht dieses Standardwerk allseitig zugänglich. Hier, auf der Homepage der Bürgerstiftung Bad Bentheim, sollen folgende Stichworte zum Teil in grafischer Reproduktion und in Transskription präsentiert werden, um einen Eindruck zu vermitteln, was Interessierte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dort über Orte in der Grafschaft Bentheim erfahren konnten:
Der Bibliothekar Franz Schnorr von Carolsfeld schrieb 1879 über Johann Heinrich Zedler einen Artikel in: “Allgemeine Deutsche Biographie Band 44”, in der es unter Anderem heißt:
“Johann Heinrich Zedler, geboren zu Breslau am 7. Januar 1706, † 1763, war einer jener deutschen Buchhändler, die durch den großartigen Umfang ihrer geschäftlichen Thätigkeit ihren Wohnort Leipzig zu einem Mittelpunkte geistigen Lebens gemacht und auf die Entwicklung der Wissenschaften fördernd eingewirkt haben. Er hatte die Grenzen jugendlichen Alters noch nicht überschritten und war nur erst kurze Zeit zu Breslau in der Brachvogelischen und zu Hamburg in der Felginerischen Buchhandlung als Gehilfe thätig gewesen, als er zuerst in Freiberg, wo er sich mit einer Tochter des Kaufmanns Johann Friedrich Richter verheirathete, später in Leipzig eine Buchhandlung errichtete und sein erstes bedeutendes Verlagsunternehmen, eine Ausgabe der deutschen Schriften Luther’s, die in 22 Foliobänden nebst einem Anhange 1728 bis 1734 herauskam, begann. Unternehmungen von ähnlichem Umfange waren die von ihm verlegte “Allgemeine Staats‑, Kriegs‑, Kirchen- und Gelehrten-Chronicke” (20 Bde. Fol.) und die deutsche Ausgabe von La Martiniere’s “Dictionnaire gÈographique” (11 Bde. Fol.). Ein Werk jedoch, das seinen Namen zu einem noch heute häufig genannten gemacht hat und besonders seiner genealogischen Artikel wegen noch jetzt als unentbehrlich angesehen wird, ist sein von J. A. v. Frankenstein, P. D. Longolius und anderen verfafltes “Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Künste und Wissenschaften”, dessen 64. Band als Schlussband (abgesehen von vier 1751 bis 1754 erschienenen Supplementbänden von C. G. Ludovici) eine von ihm unterzeichnete Widmung mit dem Datum “Leipzig in der Ostermesse 1750” trägt.”